18 Monate nach Bekanntwerden der Extrem-Engpässe beim Elterngeld hat die rheinisch-bergische Kreisverwaltung die Rückstände aufgearbeitet.
Rückstände abgearbeitetRhein-Berg-Behörde arbeitet wieder flott beim Elterngeld
Rund anderthalb Jahre nach Bekanntwerden der extremen Bearbeitungsengpässe beim Elterngeld in Rhein-Berg hat Sozialdezernent Markus Fischer jetzt Entwarnung geben können. „Es war keine schöne Zeit für die jungen Eltern, das ist uns bewusst, aber wir haben es überwunden“, sagte Fischer in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Durch entsprechenden Personaleinsatz habe die Kreisverwaltung die Wende geschafft.
„Mittlerweile liegen wir mit unseren Bearbeitungszeiten unter dem Landesdurchschnitt“, nämlich bei aktuell 35 bis 43 Tagen, sagte Fischer weiter. Gleichwohl gebe es auch weiterhin „Hausaufgaben“ zu erledigen, um nicht noch einmal in eine „derart kritische Situation“ zu kommen.
Am digitalen Fortschritt wird gearbeitet
Aktuell werde ein Online-Portal aktiviert, so der Dezernent weiter. Dabei gelte es allerdings zu bedenken, dass es noch an digitalen Signatur-Möglichkeiten fehle. Auch eine direkte Übermittlung der Geburtsurkunden von den Standesämtern an die Elterngeldstellen sei wünschenswert.
Vize-Landrat Ulrich Heimann (CDU) dankte Fischer für die Mitteilung. Die Situation sei monatelang ein großes Ärgernis gewesen. „Viele von uns im Ausschuss sind darauf angesprochen worden und haben doch nichts bewegen können, sondern waren darauf angewiesen, dass die Bearbeitung sachgerecht erfolgt.“ Von daher sei er sehr froh, die Botschaft im Ausschuss zu hören.
Mitteilung sorgt für Erleichterung
Im Februar 2022 war bekannt geworden, dass sich die Bearbeitungszeit für das Elterngeld auf bis zu sechs Monate verlängert hatte. Sozialdezernent Markus Fischer riet damals potenziellen Antragstellern: „Wir empfehlen, unmittelbar nach der Geburt den Antrag auf Elterngeld zu stellen.“
Im Sozialausschuss führte der Dezernent damals aus, dass die Elterngeldstelle vier Vollzeitstellen habe, seit Ende 2020 aber durch viele Ausfälle geschädigt sei. Neben Stellenwechseln habe eine ungewöhnliche Häufung von Krankheitsfällen dazu beigetragen.
Ein Mitarbeiter sei für mehr als neun Monate ausgefallen. Möglichkeiten, die Stellen nachzubesetzen, seien zunächst beschränkt. Auch gebe der Arbeitsmarkt Personal für befristete Verträge nicht mehr so einfach her, und es sei schwierig, adäquates Personal zu finden.