Corona-MaßnahmeStadt Bergisch Gladbach bleibt bei Lolli-Tests
Bergisch Gladbach – Die Stadt bleibt bei ihrer Zusage, im Februar PCR-Lolli-Tests in Kitas einzuführen – trotz landesweit knapper Laborressourcen. Dies ist eine gute Nachricht für alle Eltern, Kinder und Erzieherinnen. Der Jugendamtselternbeirat hatte zuvor die abwartende Haltung der Verwaltung heftig kritisiert und infrage gestellt, dass alles unternommen werde, um den Gesundheitsschutz in den Einrichtungen zu verbessern.
Verhandlungen mit Land
Die in die Wege geleiteten Verhandlungen mit dem Land NRW zur Umsetzungen werden weitergeführt, kündigt Stadtsprecher Martin Rölen an. Daraus ergebe sich auch der konkrete Termin, wann in die PCR-Testung eingestiegen werden könne. An der Zeitschiene Februar will die Stadt festhalten. Bis auf eine Ausnahme hatten sich nach einer Abfrage des Jugendamtes alle 69 Einrichtungen bereit erklärt, bei dem neuen Verfahren mitzumachen.
Sorge vor Überlastung
Auf Nachfrage bei den anbietenden Dienstleistern habe die Stadt das Signal erhalten, dass die zusätzliche Belastung durch die Kita-Tests im Laborbetrieb aller Voraussicht nach bewältigt werden könne. Allerdings besteht laut Stadtverwaltung die Gefahr, dass aufgrund weiter explosionsartig steigender Inzidenzen zurückgerudert und vorübergehend wieder die aktuell eingesetzten Antigen-Schnelltests eingesetzt werden müssten. Diese gelten als weniger zuverlässig als PCR-Teststrategien. Ein aktuelles Schreiben des Ministeriums biete eine Rückkehroption aufgrund mangelnder Laborkapazitäten an.
Eltern kritisieren Stadt
Die Pressemitteilung der Stadt noch am Freitagnachmittag kann als Reaktion auf eine enttäuschte Stellungnahme des Jugendamtselternbeirats (JAEB) gewertet werden. Das Gremium, eine Interessensvertretung von Eltern und Kindern, hatte die abwartende Haltung der Stadtverwaltung scharf kritisiert. „Uns stellt sich die Frage, ob alles erdenklich Mögliche unternommen wird, um den Gesundheitsschutz unserer Kinder und Erzieher nachhaltig zu verbessern“, sagt Felix Piepenbrock, Sprecher des JAEB, „durch ihre Verzögerungstaktik hat die Stadt kostbare Zeit verspielt.“
Bürgermeister weist Vorwurf zurück
Diesen Vorwurf weist Bürgermeister Frank Stein zurück. Unter der Voraussetzung der letzten Entwicklungen und dem rasanten Anstieg der Inzidenzen sei es für die Verwaltung eine Frage der Fürsorgepflicht gewesen, diesen Schritt sehr gründlich zu erwägen. Denn eine Verzögerung in der Auswertung der Tests bei chronischer Überlastung der Labore hätte dem Gesundheitsschutz der Kinder keinesfalls gedient: „Im Gegenteil: Verunsicherung wäre die Folge gewesen und bei Wartefristen auch Ausfallzeiten in der Betreuung“, so Stein. „Die aktuell eingeholten Aussagen und Abstimmungen machen mich aber nun zuversichtlich, dass die Entscheidung für die Pooltests richtig ist.“
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Wie berichtet, richtete der JAEB, vor neun Monaten seine erste Aufforderung an die Stadt, die als sicherer geltende PCR-Pooltestung einzuführen. Erst in der zweiten Januarwoche hat die Verwaltung dann grünes Licht für die Umstellung des Testverfahrens gegeben.