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Corona-Fastelovend in Rhein-Berg„Ein virtueller Karneval ist gar nicht so einfach“

Lesezeit 3 Minuten

Richtig Stimmung will nicht aufkommen, wenn sich Karnevalisten vorstellen, man könne Sitzungen nur via Internet verfolgen.

  1. Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis diskutieren die Karnevalisten über eine alternative Session.
  2. Obwohl womöglich zahlreiche Veranstaltungen ausfallen müssen, gibt es noch Hoffnung.
  3. Doch Wolfgang Bosbach bremst die Erwartungen und winkt wegen einer Idee von Alexander Pfister ab.
  4. Die Refrather KG Für uns Pänz hat unterdessen eine Entscheidung für ihren normalerweise am Karnevalssamstag stattfindenden Zug getroffen.

Rhein-Berg – Auch wenn derzeit vieles auf die Absage zahlreicher Karnevalsveranstaltungen hindeutet, wollen Gladbachs Karnevalisten mit einer endgültigen Entscheidung zu zentralen Punkten der kommenden Session noch ein Gespräch des Kölner Festkomitees mit der Landesregierung am 18. September abwarten. Das teilte auf Anfrage neben dem Vorsitzenden der Brauchtumsvereinigung, Martin Gerstlauer, auch der Präsident der Großen Gladbacher, Alexander Pfister, auf Nachfrage zum Stand der Dinge in seiner Gesellschaft mit, die mit ihrer Prinzengarde das Gladbacher Dreigestirn durch die Session begleitet.

Ob das aber in der kommenden Session überhaupt proklamiert werden kann, ist derzeit offen. „Wir planen immer noch in alle Richtungen“, sagt Pfister, gleichwohl sei vorsichtshalber auch schon einmal neben dem aktuellen mit den designierten Dreigestirnen der kommenden Jahre gesprochen. Erfreuliches Ergebnis: Alle könnten sich auch vorstellen, ein Jahr nach hinten zu rücken, so Pfister.

Wolfgang Bosbach bremst die Erwartungen

Klar sei schließlich schon jetzt, dass Besuche in Kitas, Senioreneinrichtungen und Schulen wohl kaum stattfinden könnten. „Wir haben auch schon über neue virtuelle Formate mit Übertragungen via Internet nachgedacht, aber das ist gar nicht so einfach“, sagt Pfister.

„Auch wenn mir das Herz blutet, kann ich mir Karneval, wie wir ihn traditionell feiern, beim besten Willen nicht vorstellen“, sagt Wolfgang Bosbach, der als Ehrenvorsitzender der Großen Gladbacher KG auch bei deren Jahreshauptversammlung gesprochen hatte, im Gespräch mit dieser Zeitung. Auch wenn es noch vier Monate bis Januar seien, könne er sich nicht vorstellen, dass sich die Situation bis dahin so entspannt habe, dass man entspannt feiern könne, so Bosbach. Und Karneval via Internet? Bosbach winkt ab. Karneval lebe doch von der Nähe, vom gemeinsamem Feiern, das sei mit einer Bürobesprechung, die man vielleicht als Videokonferenz durchführen könne, nicht zu vergleichen.

„Wir können die Künstler nicht im Regen stehen lassen“

Auch wenn Veranstaltungen am Ende gegebenenfalls ausfallen werden, will Große-Gladbacher-Präsident Pfister einen Ausgleich mit den Künstlern finden, die von den Absagen betroffen wären. „Wir feiern sonst zusammen, dann können wir die Künstler nicht jetzt im Regen stehen lassen“, fasst Pfister die Position des erweiterten Vorstands zusammen.

Auch in er Jahreshauptversammlung der Großen Gladbacher habe eine Mehrheit der anwesenden mehr als 70 Mitglieder Verständnis für eine gegebenenfalls „sehr abgeschwächt stattfindende Session“ geäußert, so der Präsident Pfister. Auf jeden Fall werde man bei einer Entscheidung einen engen Schulterschluss mit der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums suchen.

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Deren Vorsitzender Gerstlauer kündigt eine gemeinsame Vorstandssitzung mit dem Festkomitee Bensberger Karneval für den 24. September an. Dort werde man voraussichtlich Fragen, wie die, ob es in der kommenden Session ein Dreigestirn gebe, entscheiden. Die Frage, ob es einen Karnevalszug vielleicht in abgewandelter Form geben werde, könne gegebenenfalls auch noch danach entschieden werden. Deadline dafür sei laut Zugleiter Helmut Kraus der 15. November, so Gerstlauer.

Die Refrather KG Für uns Pänz hat unterdessen ihren normalerweise am Karnevalssamstag stattfindenden Zug abgesagt. „Das finanzielle Risiko und auch das Risiko einer Infektion der Teilnehmer und Zuschauer mit dem Coronavirus sind einfach zu groß, um eine weitere Planung voranzutreiben“, so Thorsten Wittemann, Sprecher der KG Für uns Pänz.