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Workshop in BurscheidMit „Malervision“ sprayten Azubi ein buntes Kunstwerk in Kuckenberg

Lesezeit 3 Minuten
Willi Reitz, Obermeister der Maler und Lackiererinnung Bergisches Land, die Azubi Marika Berke, Miriam Weier und Franziska Jung sowie Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land (v.l.)

Willi Reitz, Obermeister der Maler und Lackiererinnung Bergisches Land, die Azubi Marika Berke, Miriam Weier und Franziska Jung sowie Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land (v.l.)

Fünf angehende Malerinnen und Maler nahmen an einem Graffiti-Workshop teil, das Ergebnis ist bereits in Kuckenberg zu bestaunen.

Grün, blau, orange – knallige Farben zieren nun eine alte Garage in Kuckenberg. Dies ist fünf Maler-Azubis zu verdanken, die am vergangenen Samstagnachmittag an einem Graffiti-Workshop teilnahmen und die Garage auf dem Gelände des Berufsbildungszentrums in Burscheid verschönerten. „MR Graffiti“ aus Duisburg leitete den Workshop und zeigte den angehenden Malerinnen und Malern, worauf sie beim Sprayen achten müssen.

Die „Maler- und Lackiererinnung Bergisches Land“ organisiert in jedem Jahr einen Kurs mit dem Titel „Malervision“ für Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Die Azubis kommen aus Leverkusen, dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis, denn diese Bezirke fallen in das Innungsgebiet der Kreishandwerkerschaft. Es geht der Kreishandwerkerschaft darum, Auszubildende, die durch Leistung und Sozialverhalten positiv auffallen, zu fördern.

Workshop an der Meisterschule Köln

„Es wäre natürlich toll, wenn wir das für alle Auszubildenden möglich machen könnten, aber das sind einfach zu viele, deswegen haben wir diese wichtigen Kriterien aufgestellt, nach denen wir die Teilnehmer für den Kurs auswählen“, sagt Isabelle Schiffer von der Kreishandwerkerschaft. Zu dem Projekt „Malervision“ zählen neben dem Graffiti-Workshop auch noch ein Workshop an der Meisterschule Köln, ein Kunstkurs, in dem die Auszubildenden lernen, Bilder mit Spachteln zu erstellen, ein Motivationskurs für die berufliche Zukunft und abschließend ein gemeinsames Dinner.

Bereits seit einigen Jahren gibt es das Projekt „Malervision“. „In den vergangenen Jahren haben Auszubildende schon den Treppenturm am Opladener Bahnhof oder die Treppenpfeiler der Campusbrücke verschönert“, sagt Marcus Otto, Hauptgeschäftsführer der „Kreishandwerkerschaft Bergisches Land“.

Im Kurs lernen die jungen Erwachsenen keine prüfungsrelevanten Inhalte, denn das wäre unfair gegenüber allen anderen Auszubildenden. Vielmehr geht es der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land darum, Talent und Engagement zu fördern. „Der Workshop soll zeigen, welche Möglichkeiten die Azubis nach ihrer Ausbildung haben. In ihren Betrieben lernen sie andere Dinge und der künstlerische Bereich kommt aufgrund von mangelnder Zeit häufig zu kurz“, erzählt Schiffer.

Das Berufsbildungszentrum des Handwerks hat jetzt ein cooles Graffito vor dem Haus.

Das Berufsbildungszentrum des Handwerks hat jetzt ein cooles Graffito vor dem Haus.

Sie fährt fort: „Die Auszubildenen sollen Lust haben, in dem Beruf zu bleiben. Sie sind unsere Nachfolger und werden später unsere Betriebe übernehmen.“ Die Azubi seien die Zukunft des Maler-Handwerks, sagt Isabelle Schiffer und nennt dabei auch das Stichwort „Fachkräftemangel“. Die Workshop-Reihe startete mit dem Graffiti-Projekt im August, das passe wetterbedingt am besten. Die Reihe geht noch bis März 2024.

Es hat ultra viel Spaß gemacht
Franziska Jung, Auszubildende

Mark Roberz alias „MR Graffiti“ hatte die Entwürfe für das Projekt vorab gemacht und schon ein einige Grundlinien auf der Garage vorgezeichnet. Am Samstag gab es laut Schiffer nur noch eine kurze Einweisung und die Auszubildenden konnten loslegen. „Am Anfang waren alle noch vorsichtig und verhalten, aber schließlich haben sie gesprayed, als hätten sie nie etwas anderes gemacht“, scherzt Isabelle Schiffer, „sogar Mark Roberz war begeistert.“

Auch die Auszubildenden freuten sich über den Graffiti-Workshop. „Es hat ultra viel Spaß gemacht“, findet Franziska Jung. „Ich finde es beeindruckend, dass man am Anfang nur eine graue Wand hat und in kürzester Zeit daraus ein Kunstwerk entsteht“, sagt Miriam Weier über das Projekt. Für später könnten sie auch etwas von dem Workshop mitnehmen, die ruhige Hand werde schließlich trainiert, erzählen die Azubis.

So haben alle etwas von dem Graffiti-Workshop: Die Kreishandwerkerschaft, die in die Zukunft investiert, die Auszubildenden, die Inspirationen mitnehmen und die Allgemeinheit, die sich an der Farbenpracht des öffentlichen Kunstwerks erfreuen kann.