In diesem Jahr kamen deutlich mehr Menschen zum Martinspark. Für die Zukunft wünschen sie sich mehr Fokus auf St. Martin.
MartinsparkViele Attraktionen, aber wenig Martinsstimmung in Burscheid
Das Wetter war wohl tatsächlich schuld am schlechten Besuch des Martinsparks im vergangenen Jahr, denn an diesem Samstag waren deutlich mehr Menschen in der Burscheider Innenstadt unterwegs. Vor allem Familien zog das Event an: Ein Kinderkarussell, eine Eisenbahn und Entenangeln hatte Burscheid live unter anderem organisiert. Der Verein setzt sich in Burscheid viel für Kinder und Familien ein. „Wir achten bei der Auswahl der Stände darauf, dass sie für Kinder geeignet sind“, sagt Veranstalter Uwe Graetke.
Wenig Martinsstimmung
Eine Burscheiderin kommt schon seit 2020 jedes Jahr mit ihrer vierköpfigen Familie – wegen der Kinder. Denen gefalle besonders die Holzeisenbahn, mit der sie in einem Zelt spielen können. Allerdings vermisst die Familie den thematischen Schwerpunkt: „Es ist ja nicht viel, was mit St. Martin zu tun hat. Es ist halt ein Stadtfest zu einer anderen Jahreszeit“, sagt sie. „Ich finde, wenn es Martinspark heißt, sollte es auch so sein.“ Sie würde sich wünschen, dass die Kinder dazu animiert würden, Laternen mitzubringen, das könnte für Martinsstimmung sorgen. Tatsächlich spielen die Schausteller an ihren Ständen Popmusik statt Martinsliedern, auch der Kuchenverkauf und die Süßigkeiten sind nicht richtig auf das Thema abgestimmt.
Sängerin singt Herbstlieder
Die richtige Stimmung will Burscheid live mit Martins- und Herbstliedern zu den Familien tragen. Dafür engagiert der Veranstalter seit einigen Jahren die Sängerin Alex Seebald, die mit ihrem Notenständer inmitten des Marktplatzes steht und „Der Herbst ist da“ oder „Ich geh´ mit meiner Laterne“ singt. Tatsächlich versammeln sich ein paar Familien um die Sängerin und Eltern wippen mit ihren Kindern auf den Armen zur Musik mit. „Da kommen auch bei uns Kindheitserinnerungen hoch“, freut sich ein Ehepaar aus Wermelskirchen, das mit seinem dreijährigen Enkelkind den Park besucht.
Aber auch die Martinslieder machen das Fest noch nicht für alle zu einem Martinspark. „Ich fand es mit den Liedern besser, es hat aber leider niemand mitgesungen. Es wäre schön, wenn die Stimmung auch zu den Leuten getragen werden würde“, findet eine Mutter, die mit ihren zwei- und siebenjährigen Söhnen unterwegs ist.
Burscheider Veranstalter freuen sich über Anregungen
Veranstalter Uwe Graetke ist offen für die Anregungen der Besucherinnen und Besucher. „Wenn es Anregungen gibt, die wir verwirklichen können, machen wir das gerne“, sagt er. Immerhin sei der Wunsch, Martinslieder im Park zu hören, auch vor ein paar Jahren von den Besucherinnen und Besuchern zu ihm getragen worden. Ein Martinszug sei aber nicht stemmbar für den Verein, sagt Graetke schon jetzt.
Es gibt allerdings auch viele andere Kleinigkeiten, mit denen man den Park ausgestalten und dem Martinsmotiv mehr Ausdruck verleihen könnte: Am Kuchenstand Weckmänner anzubieten, einen St. Martin für den Park zu organisieren oder die Popmusik an den Ständen dauerhaft gegen Martinslieder zu ersetzen, könnte dazu beitragen.