Die alte Wartehalle wird wiederverwendet. Ansonsten soll viel an den mittleren Teil der Hauptstraße erinnern.
Innenstadt-UmbauWas aus Burscheids Montanusstraße wird
Sechseinhalb Meter Fahrbahn, gute zwei Meter für Parkstreifen, dazu Fußwege, die zwischen recht großzügigen zwischen 3,86 und eher kümmerlichen 1,37 Meter an der engsten Stelle breit sind: Die Montanusstraße wird zwischen Hauptstraße und dem Ewald-Sträßer-Weg am Rathaus umgebaut – in der Stadtverwaltung heißt es „städtebaulich und gestalterisch qualifiziert“. Am Platz, der vom geplanten und noch nicht begonnenen „Montanus-Quartier“ auf der einen und dem Luchtenberg-Richartz-Park auf der anderen Seite eingefasst wird, soll die Fahrbahn auf viereinhalb Meter verschmälert werden.
Das klingt nach Verkehrsberuhigung, aber zum geteilten Raum, in dem Autofahrer nur Schritttempo vorlegen dürfen, wird auch dieser Bereich der Burscheider Innenstadt nicht. „Wir streben Tempo 20 an“, erläuterte Beigeordneter Marc Baack im Stadtentwicklungsausschuss.
Tempo 20 soll Stress vermeiden
Dort stellte auch Sabine Krämer-Kox Fragen zur Planung. Die Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs in Burscheid und Wermelskirchen vermisst Platz für Radstreifen – dazu sei die Fahrbahn offenbar zu schmal geplant. Baack verwies auf das angestrebte Tempolimit und erklärte, dass Radler und Autofahrer dann keine Probleme miteinander haben dürften. Baulich unterstützt wird das Miteinander durch niveaugleich zu den Parkplätzen angelegte Gehwege, wie man sie von der mittleren Hauptstraße kennt. Auch deren hochwertiges Pflaster und die Möblierung soll man auf der Montanusstraße wiederfinden.
Die neue Haltestelle für die Buslinien 229 und 252 wird östlich des Ewald-Sträßer-Wegs platziert. Dort wird man die alte Wartehalle vom Busbahnhof wiedersehen, die im Bauhof zwischengelagert ist. Ein Kap für den Bürgerbus kommt westlich des neuen Montanusplatzes an die Nordseite.
Platz für Bäume wird noch gesucht
Wie es mit Bäumen aussieht, wollten die Politiker noch wissen. Eine konkrete Antwort konnte Baack noch nicht geben. Maßgeblich sei, wo die Leitungen zum „Montanus-Quartier“ verlegt werden. Das stehe aber noch nicht fest, weil der Investor des Komplexes, in dem laut Plan neben einem Supermarkt, Gastronomie und Büros auch Wohnungen untergebracht werden, noch immer keine Baugenehmigung habe. Ein Zustand, der zunehmend für Unruhe sorgt – und Kritik wegen der langen Sperrung des Balkanradwegs in diesem Bereich.
Eine Frage löst aber auch das Engagement der Stadtverwaltung auf dem Platz vor dem Geschäftskomplex aus. Auf Nachfrage von Karl-Ulrich Voss erklärte Beigeordneter Baack, die Stadt wolle das Areal in jedem Fall öffentlich zugänglich halten, „obwohl wir nicht im Grundbuch stehen“. Deshalb übernehme sie Reinigung, Sicherung, Winterdienst und die Kosten für die Beleuchtung.
Voss hält das nicht für zwingend: Für größere Veranstaltungen brauche die Stadt das Areal nicht. Schon der Platz vor der Sparkasse werde kaum genutzt. Dort gibt es kaum Grün, um etwaige Großveranstaltungen nicht zu behindern.