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BilanzWarum Burscheids Technische Werke überraschend Verlust machen

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Burscheider Bauhof

Die Sanierung des Daches am Bauhof hat mehr als eine Viertelmillion Euro gekostet.

Es fiel deutlich weniger Abwasser an als gedacht. Die Zinswende hat die Stadt-Tochter ebenfalls belastet.

Gut eine Viertelmillion Euro Verlust haben die Technischen Werke Burscheid im vorigen Jahr erwirtschaftet. Das zeigt die Bilanz, die am Donnerstag im Rathaus den Politikern vorgestellt wurde. 2022 hatten die TWB noch einen Überschuss von 288.000 Euro erwirtschaftet, und eigentlich war auf für 2023 ein Überschuss geplant, der mit 379.000 Euro sogar höher ausfallen sollte.

Doch weniger Umsatz im Abwasserbereich, höherer Materialaufwand, Abschreibungen und der so nicht vorhergesehene Zinsanstieg haben TWB-Chef Christian Meuthen die Bilanz verhagelt. Sie wurde zusätzlich durch Baukosten belastet: Im Baubetriebshof musste das Dach der Fahrzeughalle saniert wurden. Allein das hat gut 276.000 Euro gekostet. Insgesamt schrieb der Bauhof rund eine Viertelmillion Verlust, auch die Straßenreinigung war mit minus 17.000 Euro leicht defizitär.

Mehr Personal, höhere Löhne

Deutlich gestiegen sind voriges Jahr die Personalkosten. Die Belegschaft ist um drei auf 37 Personen gewachsen, hinzu kamen höhere Gehälter und eine Zahlung, um die hohe Inflation auszugleichen. Dazu kam ein Sondereffekt: 2022 war eine Pensionsrückstellung aufgelöst worden. Für Löhne und Gehälter fielen mit rund 1,75 Millionen rund 100.000 Euro mehr an als im Jahr davor. Wegen der veränderten Buchung der Altersversorgung stieg der Personalaufwand insgesamt um 452.000 auf knapp 2,2 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs um gut 26 Prozent, aber eben ein Sondereffekt.

Einen kleinen Überschuss von knapp 15.000 Euro erwirtschafteten die TWB lediglich in der Abwassersparte. Die Abwassergebühren sind voriges Jahr um 9,6 Prozent oder 485.000 auf gut 5,5 Millionen Euro gestiegen. Mit 838.000 wurden rund 50.000 Kubikmeter weniger Schmutzwasser entsorgt. Das ist für TWB-Chef Meuthen der Hauptgrund für den Verlust. Das sei auch durch die höheren Einnahmen wegen der Gebührenanhebung nicht ausgeglichen worden.

Haushalte und kleine Gewerbebetriebe mussten 4,04 statt 3,85 Euro pro Kubikmeter für Schmutz- und 1,80 statt 1,17 Euro für Niederschlagswasser bezahlen. Firmen, die Mitglied im Wupperverband sind, kamen günstiger davon, mussten voriges Jahr aber auch mit höheren Gebühren leben: 3,14 statt 3,01 Euro für Schmutz-, 1,15 Euro statt 95 Cent für den Kubikmeter Niederschlagswasser.

Im laufenden Jahr will die 100-prozentige Stadttochter wieder besser abschneiden. Der Umsatz soll weiter auf gut 9,3 Millionen Euro steigen, vor allem unterm Strich ein Gewinn stehen. 164.000 Euro erwartet Meuthen.