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Mit dem Segen des Papstes„Alter Bahnhof“ in Burscheid ist für sein seltenes Bier bekannt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann steht in einem alten Fachwerkhaus.

Der Leverkusener Mohamed Charara betreibt seit 2017 den „Alten Bahnhof“ in Burscheid. Nach seinem Kauf 2014 musste dieser erstmal drei Jahre renoviert werden.

Der „Alte Bahnhof“ in Burscheid bietet deutsche und mediterrane Küche an. Bekannt ist das Lokal für sein Bier.

Als der Panorama-Radweg Balkantrasse noch eine Bahnstrecke war, war der „Alte Bahnhof“ tatsächlich noch ein Bahnhof. Seit 2017 ist er ein Restaurant. Vor allem im Sommer kehren hier viele Radfahrer im Biergarten ein. Im Winter gibt es dagegen kaum Laufkundschaft.

2014 hat der Leverkusener Mohamed Charara den alten Bahnhof gekauft. Entdeckt hat er das Haus zufällig auf einem Spaziergang und direkt das Potenzial erkannt. Damals war das Gebäude eine verlassene Baustelle. „Das war eine Bruchbude. Eine denkmalgeschützte zwar, aber immer noch eine Bruchbude“, sagt der Besitzer. Drei Jahre dauerten Renovierung und Restaurierung. Im April 2017 wurde das Restaurant dann eröffnet.

Der Charme des alten Bahnhofsgebäudes ist erhalten geblieben. „Ich hab versucht, den alten Stil beizubehalten und mit etwas Moderne zu verbinden“, erzählt der Gastronom. Die Dachbalken und Backsteinwände sind original erhalten – sie mussten nur repariert und restauriert werden. Alte Rohre wurden in Edelstahl verkleidet und jeder Raum hat einen Ofen, der im Winter abends angeschmissen wird, um eine gemütliche Wärme und Stimmung zu verbreiten.

Ein Fachwerkhaus im Regen.

Im Winter ist der Alte Bahnhof weniger gut besucht, da kaum Fahrradfahrer auf der Balkantrasse unterwegs sind.

Die Speisekarte ist vielseitig. Von der Weißwurst über das Jägerschnitzel bis hin zu Pizza und Pasta – „deutsch-mediterran“, beschreibt Charara die Auswahl. Die Weißwurst wird aus einer Augsburger Meistermetzgerei geliefert, das Mehl stammt aus Italien. Der Teig für Spätzle, Waffeln und Pizza ist selbstgemacht. Die frischen Lebensmittel werden bei Aldi oder der Metro eingekauft.

Keine veganen Optionen

Vegetarische Gerichte gibt es einige auf der Karte, vegane Optionen fehlen. „Vegan lehne ich strikt ab“, sagt der Restaurantbetreiber. Laut ihm besteht da aus Kundensicht aber auch kaum Interesse.

Das Bierangebot ist für den Besitzer das Alleinstellungsmerkmal des „Alten Bahnhofs“. „Ich bin Biersommelier – ich weiß, was gut ist“, sagt der Leverkusener. Im Sommer fährt Charara oder einer seiner Mitarbeitenden alle zwei Wochen zur Weltenburger Klosterbrauerei nach Bayern, um 1200 Liter Bier zu kaufen und nach Burscheid zu bringen. Im Winter brauchen sie nur alle sechs bis acht Wochen Nachschub.

Handsigniertes Buch vom Papst

Für den Gastronomen handelt es sich beim Weltenburger Klosterbier geschmacklich um das weltbeste. Auch bei den Kunden scheint es – laut Google-Rezensionen – sehr gut anzukommen. Zur Eröffnung wurde aus dem Vatikan ein von Papst Benedikt handsigniertes Buch geschickt, denn der Bahnhof ist mit dem Verkauf des Klosterbiers indirekter Sponsor der katholischen Kirche.

Zum ersten Mal getrunken hat der Gastronom sein Lieblingsbier auf einer Geschäftsreise beim deutschen Generalkonsulat in Rio de Janeiro. Ein Helles und ein Weizenbier bietet Charara in Burscheid vom Fass an, acht weitere Sorten gibt es aus der Flasche.

Personalmangel auch in Burscheid

Obwohl im Sommer an guten Tagen zwischen 800 und 1000 Gäste den „Alten Bahnhof“ besuchen, waren die letzten Jahre nicht einfach für die Gastronomie. „Früher war es eine Farce, gutes Personal zu finden. Heute ist es eine Farce, überhaupt Personal zu finden“, beschwert sich Charara.

Außerdem seien nicht mehr so viele Kunden unterwegs wie vor der Pandemie. Während sie 2019 noch jeden Tag geöffnet hatten, lohnt es sich aktuell nur von Donnerstag bis Montag.


Öffnungszeiten

Geöffnet hat der „Alte Bahnhof“ an den Tagen von zwölf bis 22 Uhr. Im Sommer sollte man immer reservieren, im Winter ist eine Reservierung nur am Freitag- und Samstagabend nötig.