Wolfgang Brost schlichtet weiterhin Streit in Burscheid, Elmar Eck künftig in Hilgen.
VereidigungEin bewährter Schiedsmann für Burscheid, ein neuer für Hilgen
Lieber schlichten als richten. Das geht nur mit Schiedsleuten, die ein Gespür haben für Streitende und Konflikte, die Interessen ausgleichen können. Dabei hilft Erfahrung; deshalb sind viele Schiedsleute viele Jahre im Amt. Das gilt etwa für Wolfgang Brost, den Schiedsmann für Burscheid. Er übt die Funktion seit 2018 aus.
Das gilt aber noch viel mehr für Cornelia Lukas-Voss, die 15 Jahre lang im zweiten Bezirk der Stadt, in Hilgen, Streitigkeiten geschlichtet und auf diese Weise Zivilprozesse vor Gericht verhindert hat. Im Oktober hat sie aufgehört; ihr Nachfolger heißt Elmar Eck. Er wurde – wie sein Kollege Brost – am Mittwoch im Burscheider Rathaus vereidigt. Das ist ein Job für den Bürgermeister. Dirk Runge hieß aber nicht nur den Neuen für Hilgen willkommen, sondern würdigte auch das Wirken der scheidenden Schiedsfrau für Hilgen: Cornelia Lukas-Voss habe „wesentlich zum Rechtsfrieden in ihrem Bezirk beigetragen“, sagte Dirk Runge im Rathaus. Und: „Gerade in hoch konflikthaften Zeiten ist die ehrenamtliche Tätigkeit der Schiedspersonen für die Gesellschaft und den Rechtsstaat von sehr hoher Bedeutung und daher auch einen besonderen Dank wert.“
Die beiden nun amtierenden Schiedsleute haben einen sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergrund. Wolfgang Brost ist Sozialpädagoge und war Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie der Stadt Erftstadt. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Anfang 2016 hatte er Erfahrung als ehrenamtlicher Richter und Jugendschöffe. Außerdem besitzt er eine Ausbildung als Familientrainer.
Elmar Eck ist Schichtmeister in der Produktion von Lanxess. Das bringt Verantwortung für die Mitarbeiter und für einen reibungslosen Ablauf während des Betriebs und bei Reparaturen mit sich. Im Opladener Amtsgericht war Elmar Eck schon Anfang Oktober vereidigt worden, seine Einführung und die öffentliche Verabschiedung von Cornelia Lukas-Voss war zwei Wochen später. Dort beschrieb Richter Stefan Müller-Gerbes die Schiedsleute als „Vorfilter für die Justiz“. Eine lobenswerte Tätigkeit angesichts der starken Belastung der Gerichte.