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SpielplatzBurscheids Kinder sollen mehr vom Luchtenberg-Richartz-Park haben

Lesezeit 3 Minuten
Blick in den Burscheider Luchtenberg-Richartz-Park

Der Luchtenberg-Richartz-Park soll sich deutlich verändern.

Eine Mehrheit will nicht ausgerechnet beim Spielangebot sparen. Mit dem Umbau soll nächstes Jahr begonnen werden.

Bis zu 15 Prozent Gefälle gibt es im Luchtenberg-Richartz-Park. Für einen Landschaftsarchitekten ist das durchaus eine Herausforderung, ließ am Dienstagabend Franz Reschke durchblicken. Der Berliner hat das Konzept für den Umbau des Geländes neben dem Haus der Kulturen gemacht. Dazu gehört auch der Vorplatz des Gebäudes, das gerade ganz erheblich erweitert wird.

Dass Reschke auf das rund 18 Meter tiefe Areal einen anderen Blick hat als der Architekt Wolfgang Krenz, machte er mit einem Satz deutlich: „Wir haben das Bedürfnis, etwas fürs Klima zu tun.“ Deshalb wird der Vorplatz einen „Kulturteppich“ bekommen, vor allem aber einen Moosgarten und schattenspendende Bäume.

Etwas fürs Klima wollen auch die Politiker tun. Vor allem Grüne und das Bündnis für Burscheid glauben, dass die geplante Zisterne unter dem Vorplatz größer werden kann als die derzeit angedachten 20 Kubikmeter. In trockenen Sommern sei der Behälter schnell leer. In der Stadtverwaltung soll deshalb geprüft werden, ob mehr geht – womöglich bis zu 50 Kubikmeter.

Auf den Stufen sollen 50 Personen Platz haben

Insgesamt wichtiger dürfte aber die Umgestaltung des Parks neben dem Kulturtempel sein. Reschke hat ein Konzept erstellt, das dem Gelände ein Wegenetz beschert, wobei die Bänder aus geschliffenem Asphalt schmal sein sollen: Mit 2,60 Meter ist der Hauptweg im Plan eingezeichnet, Nebenwege mit zwei Meter und die Lindenallee zur Musikschule mit 1,50 Meter. Das reicht dann gerade noch für einen Rollstuhl.

Blick auf die Villa Luchtenberg in Burscheid

Das Gelände um die Villa Luchtenberg ist noch nicht überplant: zu teuer.

Dass Asphalt in den Park kommt, habe nicht nur Kostengründe, erklärte Reschke im Stadtentwicklungsausschuss: Die sonst gebräuchlichen wassergebundenen Decken seien im hügeligen Gelände des Luchtenberg-Richartz-Parks fehl am Platz. Bei starkem Regen werden sie zu stark ausgewaschen. Dass die Wege an Bäumen zu schnell kaputtgehen, soll mit Wurzelbrücken verhindert werden. Dafür gab es im Ausschuss ein Sonderlob von Bernhard Cremer (Bündnis für Burscheid). Am Material gespart wird auch an den Stufen, die in die Böschung zum Haus der Kulturen kommen. Naturstein war zu teuer; stattdessen kommen drei Betonteile dorthin. Auf ihnen können 50 Personen Platz nehmen.

In der Mitte wird der Park ebener

Ziemlich viel wird an der zentralen Wiese des Parks zu tun sein. Sie soll deutlich ebener werden, während die sonstigen Eingriffe eher gering ausfallen sollen: Alle 51 Großbäume – Reschke findet sie „toll“ – sollen bleiben. Nur weniger große und kranke Gehölze werden ausgetauscht. War zunächst noch von 15 die Rede, sind es inzwischen nur noch 13. 17 Gehölze kommen dazu, sodass der Luchtenberg-Richartz-Park am Ende mehr Baumbestand hat.

Mehr wird es auch für Kinder geben. Das ist das Ergebnis eines knappen Votums der Politiker: Zwei Spielbereiche werden geplant, das entspricht auch der Empfehlung des Landschaftsarchitekten Franz Reschke. Das kostet zwar rund 30.000 Euro mehr, wobei das Budget ohnehin schon um gut 20.000 Euro überschritten ist, die Neugestaltung des Parks somit derzeit mit rund 763.000 Euro kalkuliert ist. Aber bei diesem Detail des Innenstadt-Umbaus will eine Mehrheit großzügig sein.


Anstrich in Anthrazit

Das Haus der Kulturen – oder Kunstforum – wird weniger weiß erstrahlen als es auf Zeichnungen aussieht. Auf Nachfrage von Karl-Ulrich Voss berichtete am Dienstagabend Beigeordneter Marc Baack im Stadtentwicklungsausschuss, dass Teile des Gebäudes einen Anstrich in Anthrazit bekommen sollen. Das habe man „nachträglich“ so entschieden. Und es habe praktische Gründe.

Es gehe um Teile der Außenwände zum Luchtenberg-Richartz-Park. Die Linden dort werden die Fassade schnell verschmutzen. Das dort bisher aufgetragene Rostrot sei auch keine Lösung, so Baack: Dieser Ton finde sich nicht in der RAL-Farbskala wieder – mit der Folge, dass er nicht nachzumischen ist. Man kann also nicht ausbessern, ohne dass es sichtbar wird.