Touristisch kann mehr gehen in der Lindenstadt. Der Park könnte dabei helfen.
Bergisches LandBurscheid will zum Naturpark gehören
Gut 2070 Quadratkilometer umfasst derzeit der Naturpark Bergisches Land. Geht es nach den Politikern im Stadtentwicklungsausschuss und der Verwaltung, so wird er bald um rund 27 Quadratkilometer größer. Das komplette Burscheider Stadtgebiet soll dem Naturpark zugeschlagen werden. Ein entsprechender Antrag soll im kommenden Jahr in der Zentrale der Organisation gestellt werden. Sie residiert in Gummersbach.
Teil des drittgrößten Naturparks in Nordrhein-Westfalen zu sein, biete erhebliche Vorteile, sagte am Dienstagabend Bürgermeister Dirk Runge. Der Park wird aufwendig vermarktet; setzt Themen und lockt damit Menschen an. Der Tourismus in Burscheid könne so beflügelt werden. Das sieht auch Ute Hentschel so. Die Grüne betrachtet den Beitritt zum Naturpark als „Chance“ für Burscheid.
Naturpark heißt nicht Naturschutz
Fragen hatte indes Hartmut Schepanski. Der Christdemokrat wollte wissen, „ob uns das irgendwie einschränkt“, etwa bei der Ausweisung von Flächen für Wohnhäuser und Gewerbe, bei Bebauungsplänen und weiterer Stadtentwicklung. Von der Spitze der Stadtverwaltung kam Beruhigung: Der Begriff „Naturpark“ führe womöglich auf eine falsche Fährte, Naturschutz sei damit nicht gemeint. „Auch Teile von Köln sind Naturpark“, nannte Bürgermeister Runge ein Beispiel – die Metropole kann allenfalls in ein paar Außenbezirken als Naturparadies gelten.
Der 1973 gegründete Naturpark Bergisches Land erstreckt sich mittlerweile von Köln bis zum Sauerland oder von der Wupper bis zur Sieg. Seit 2006 gehört auch die Stadt Leichlingen dazu. In den Naturparken soll eine nachhaltige regionale Entwicklung gefördert werden; „sie bewahren und entwickeln Natur“, heißt es in der Selbstbeschreibung des Zweckverbands.