Jobsituation bei Adient100 Stellen sind bereits abgebaut – Konzept steht
Burscheid – Der auf Autositze spezialisierte US-Zulieferer Adient mit seiner Europazentrale in Burscheid baut 162 Jobs ab. Das kündigte Adient bereits im Sommer an. Jetzt haben sich Arbeitgeber und Betriebsrat auf ein Konzept geeinigt. Von den 162 Jobs seien bereits hundert Stellen durch Kurzarbeit, Freiwilligenprogramme und andere Maßnahmen abgebaut worden, erklärte Unternehmenssprecherin Claudia Steinhoff.
Und wie geht es mit den 62 Jobs weiter, die noch nicht abgebaut wurden? „Wir prüfen noch einmal“, sagte Steinhoff. Erneut sollten Modelle, verbunden mit Altersteilzeit und Abfindungen angeboten werden, auch von einer Transfergesellschaft ist die Rede. Man wolle auf diesem Wege die Stellen soweit sozialverträglich abbauen, dass sich die Zahl der tatsächlichen Kündigungen am Ende reduziere. Das werde voraussichtlich Anfang nächsten Jahres geschehen. Vor Weihnachten solle nichts passieren. Dann gebe es noch knapp 800 Stellen in der Burscheider Europazentrale, so Steinhoff.
Zäher Kampf
Im Sommer teilte das Unternehmen mit, dass 510 Stellen in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) gestrichen werden sollen. Deutschlandweit, so die Unternehmensleitung, seien 371 Stellen vor allem in den Technologiezentren in Burscheid, Kaiserslautern und Solingen betroffen.
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Erst seit 2018 gibt es in Burscheid nach zähen Kämpfen einen Betriebsrat. Die Gewerkschaft IG-Metall für Köln und Leverkusen vermutete bei der Ankündigung des Jobabbaus im Sommer, dass auch die Bereinigung der Bilanzen eine Rolle beim dem US-Unternehmen gespielt haben dürfte. Denn das Fiskaljahr in den USA ende im September. Ein rasches Handeln sei daher angesagt gewesen.
Die Holding selbst begründete im Juli die Dringlichkeit in ihrem Statement damit, dass „das gesamte automobile Umfeld in der Region und die globalen makroökonomischen Faktoren sowie die Covid-19-Krise mittelfristig zu einer geringeren Auslastung im gesamten Entwicklungs- und Verwaltungsbereich von Adient EMEA geführt haben.“ Ziel sei es, die aktuelle Situation so schnell wie möglich proaktiv anzugehen, die Kostenbasis zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen.