Historisches Gebäude verschwindetBagger nagt an der alten Metzgerei in Biesfeld
Kürten – Für Aufsehen sorgt in diesen Tagen der Abbruch der ehemaligen Metzgerei Dahl in Kürten-Biesfeld, unmittelbar an der Wipperfürther Straße. Wie der Biesfelder Heimatexperte Otto Müller berichtet, geht die Metzgerei zurück auf eine Familie Sticher, anschließend auf Frielingsdorf. 1911 übernahmen Josef und Gertrud Dahl, geborene Frielingsdorf.
1928 abgebrannt
1928 brannte das Anwesen ab, nur der Tanzsaal konnte vor dem Feuer gerettet werden. Bis 1931 entstand das neue Geschäftshaus, das gerade abgebrochen wird. Mit Gastwirtschaft und angrenzendem Saal baute die Metzgerei über die Jahre aus. Über viele Jahre, berichtet Otto Müller, habe der Saal auch als Ort für die Familienfeiern gedient, bei Hochzeiten, Jubiläen und Trauerfeiern.
Zuletzt hatten Theo Dahl (gestorben 2014) und Biggi Dahl (gestorben 2017) die Biesfelder Metzgerei geführt, die Gastwirtschaft war in den vergangenen Jahren als Zweigstelle der Kreissparkasse Köln genutzt worden. Markant war auch die Dorfsirene, die bis zum Neubau der Biesfelder Feuerwache 2019 im Einsatz gewesen ist.
Genutzt für Ausstellung
Seit mehreren Jahren stand das Gebäude zuletzt leer, 2017 nutzte der Kürtener Künstler Klaus Felder die Räume der Metzgerei für eine Kunstausstellung „Amerika in Biesfeld“. Es war für die meisten Biesfelder die letzte Gelegenheit, einen Blick in die Verkaufsräume zu werfen. Die gefliesten Kacheln erinnerten an die Vergangenheit als Metzgerei.
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Ein in Kürten ansässiges Immobilienbüro hat das Gebäudeensemble übernommen und plant mit einem Neubau an dieser Stelle. Historische Wegerechte im Umfeld des Anwesens müssten zuvor noch geklärt werden, sagt Otto Müller. In der Vergangenheit hatten auch die Mitglieder der IG Biesfeld an die Bedeutung von Haus Dahl im Herzen von Biesfeld erinnert. In den nächsten Tagen sollen die Nachbarn über die Neubaupläne informiert werden.