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Politiker skeptischRingen um möglichen Zanders-Kauf in Bergisch Gladbach

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Diese riesige Freifläche im Osten von Zanders soll ebenfalls verkauft werden.

Bergisch Gladbach – Am Montag weihte Bürgermeister Lutz Urbach die Ratsmitglieder im Ratssaal am Konrad-Adenauer-Platz in die Überlegungen zur Wahrnehmung des Vorkaufsrechts in Sachen Zandersgelände ein – ohne Handlungsempfehlung.

Grund: Am Montag um 18 Uhr lag der Kaufvertrag noch nicht auf dem Tisch der Stadt, und sein Inhalt war in wichtigen Teilen weiter unbekannt.

„Es muss inhaltlich passen, dann ist es eine Riesenchance für die Stadt“, wiederholte Urbach gegenüber dieser Zeitung. „Aber dazu müssen wir wissen: Sind die verkauften Flächen sinnvoll geschnitten? Ist der Preis für diese Fläche angemessen? Was sind die Vertragsinhalte zum Thema Altlasten?“

Urbach betonte, dass man seit anderthalb Jahren an dem Thema arbeite – auch im Austausch mit Zanders und Triwo – und dabei von dem ehemaligen Regionale-Geschäftsführer Reimer Molitor beraten werden. Molitor sprach auch bei der Info-Veranstaltung und stellte die Regionale-Projekte Steinmüllergelände in Gummersbach und Bahnstadt Opladen vor.

FDP-Fraktionschef Jörg Krell blieb skeptisch: „Urbach hat die Chancen und Vorteile aufgezeigt, die es hat, wenn die Stadt die Entwicklung selbst in die Hand nimmt.“ Aber ohne Kaufpreis sei unklar, ob die Entwicklung eines rentierlichen Investments möglich sei. „Man darf nicht vergessen, dass wir über Randgrundstücke sprechen, die rund um einen Industriebetrieb liegen, der die Verwertbarkeit dieser Fläche einschränkt.“

Krell fragt auch, „wer entwickelt und vermarktet das hinterher?“ Mit den personellen Kapazitäten der Stadt sei das nicht machbar.

„Urbach sprach zwar auch von der Alternative, dafür eigene Ressourcen aufzubauen, aber da würde ich ihm nicht folgen wollen.“ Planungsausschuss-Chef Lennart Höring (CDU) fordert: „Wenn alles passt, muss der Bürgermeister noch einen akzeptablen Finanzierungsvorschlag machen.“

Es seien interessante Überlegungen, aber „wir wissen ja noch nicht, wie wir das baurechtlich hinkriegen sollen“. Die Teilung des Geländes sei ein Problem. Für die Finanzierbarkeit sei auch wichtig, zu wissen wie hoch die Mieteinnahmen aus den Bürogebäuden sind.

Die Zerrissenheit des Geländes ist für SPD-Fraktionschef Klaus Waldschmidt ein Argument für ein städtisches Engagement. „Ein gewerblicher Entwickler will erst mal Geld verdienen. Da besteht die Gefahr, dass der sich die Rosinen rauspickt und das andere liegen lässt. Dann haben wir einen Flickenteppich, den wir nicht wollen. Es geht um eine entscheidende Frage der Stadtentwicklung, um ein Herzstück von Gladbach.“

Verkäufer Zanders und Käufer Triwo reagieren zurückhaltend auf die politische Diskussion. „Das ist eine Entscheidungsprozess, den wir nicht kommentieren“, hieß es gestern.

Allerdings machten Zanders und Triwo deutlich, dass sie konkrete Pläne für die weitere Entwicklungen auf dem Zanders-Gelände haben und diese aufeinander abgestimmt sind. Tobias Müller, Zanders-Pressesprecher: „Es hat auch andere Interessenten gegeben, aber Triwo und Zanders hat am besten gepasst.“ Bei Triwo klingt das so: „Wir setzen auf eine Partnerschaft über den Kauf der Immobilien hinaus.“

Derweil sickern Einzelheiten aus dem Vertrag langsam durch. So werden drei Teilflächen verkauft. Die bereits vermieteten Büroflächen sind eine eigene Teilfläche – da geht es nicht um Flächenentwicklung, sondern der Käufer verdient sofort Geld. Anders sieht es mit den Freiflächen, leeren Lagerhallen oder Parkflächen aus. Um dort etwas Neues aufzubauen, braucht es einen neuen Bebauungsplan.

Auch beim Kaufpreis gibt es Neuigkeiten: Neben den Rücktrittsklauseln wegen möglicher Altlasten oder nicht geänderten Bebauungsplänen gibt es nach Informationen dieser Zeitung eine Beteiligung von Zanders an einer erfolgreichen Vermarktung. Neben dem Kaufpreis von sieben Millionen Euro müsste die Stadt auch all diese Klauseln akzeptieren.

Juristisch hält Triwo-Sprecher Müller auch einen Teileinstieg der Stadt in den Vertrag zwischen Zanders und Triwo für möglich: also dass das Vorkaufsrecht nur für Teile des Vertrages gezogen werde. Dennis Müller von Triwo: „Aber eine Rosinenpickerei der Stadt können wir natürlich nicht mitmachen.“