Großputz: In den Sommerferien werden die Räume der Max-Bruch-Musikschule gewienert und poliert.
PauseWas in Bergisch Gladbachs Musikschule passiert, wenn in den Ferien alles still steht
Bloß gut, dass Sommerferien sind – auch bei der Max-Bruch-Musikschule in Bergisch Gladbach. Am Langemarckweg ist derzeit alles anders als gewohnt – es merkt nur niemand.
Wo zu Schulzeiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis ins hohe Lebensalter in die Übungsräume strömen, um ihrem Hobby zu frönen, ist es in diesen Tagen gähnend leer. Kein einziges Auto, kein Zweirad auf dem normalerweise überfüllten Parkplatz, kein Trommeln, Flöten oder Fiedeln dringt aus dem eher schlichten Musikschulbau.
Drinnen, in der kleinen Eingangshalle, sieht es ein bisschen unordentlich aus, Plakate stehen in einer Ecke, daneben ein nachlässig gestapelter Haufen Flyer. Hinter der Ecke aber, im Gang zu den Übungsräumen im Erdgeschoss, sieht es fast aus, als hätten Räuber ein Philharmonieorchester überfallen: Zwischen einem mannshohen Kontrabass in schwarzer Hülle und einem Pulk von Notenständern türmen sich Handtrommeln, Percussion-Instrumente, Notenhefte.
Instrumente müssen weichen
Im Untergeschoss des „Hauses der Musik“ ist es nicht besser: Auch dort ist der Flur vor den Übungsräumen für die Musikschüler mit Instrumenten vollgestopft. Teile eines Schlagzeugs links, ein Keyboard rechts, ein Marshall-Amp steht auf einem Regalbrett unter dem Flurfenster, unter das Brett sind diverse kleinere Trommeln gepfercht, wie kleine Soldaten aufgereiht mit ihrem holzgemaserten Korpus und dem hellen Trommelfell.
Im großen Saal, in dem auch Orchester- und Ensembleproben stattfinden können, steht noch ein Stück Mobiliar: Der schimmernd-schwarze Flügel hätte wohl nicht in den Flur gepasst und möglicherweise wäre der edle Lack des Instrumentes beschädigt worden. Coman Citu von der Firma Gesdorf Gebäudeservice in Kürten nimmt's ganz gelassen, dass ihm das Tasteninstrument ein bisschen im Weg steht. Denn er ist der Profi, der in den ausgeräumten Unterrichtsräumen arbeitet: Coman Citu reinigt die Musikschule vom Dach bis zum Keller, professionell und gründlich.
Dozierende räumten Instrumente während der Ferien weg
Ausgeräumt haben die Übungs- und Unterrichtsräume übrigens laut Musikschulleiterin Agnes Pohl-Gratkowski teilweise auch die Dozenten und Dozentinnen der Musikschule, als diese eigentlich schon Sommerferien hatten. Nun putzt Coman Citu die Räume und Säle, wienert den Boden blank und sorgt wieder für klaren Durchblick bei den zahlreichen Fenstern im Musikschul-Haus. Etwa zwei Wochen, sagt Coman Citu, wird der Reinigungs-Rundumschlag dauern.
Und wenn die Firma Gesdorf ihre Arbeit erledigt hat, fängt sie für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen justament wieder an: Jeder Notenständer, jede Conga-Trommel, jeder Verstärker muss dann nämlich an seinen ursprünglichen Platz zurück, Stühle, Tische und eben alles, was die Schülerinnen und Schüler der Musikschule und ihre Lehrer brauchen, um aus schwarzen Noten auf fünf Linien schöne Klänge zu machen.
Am Mittwoch, 21. August, muss das gesamte Inventar der Max-Bruch-Musikschule wieder ordentlich sortiert sein, denn am ersten Schultag nach den Sommerferien steht auch die Musikschule den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wieder zur Verfügung. Und dann wird man auch wieder schon aus größerer Entfernung hören, wie in den Räumen am Langemarckweg eifrig geübt und mit Begeisterung musiziert wird.