Wie aus dem Nichts tauchen sie vor jeder Wahl auf: Plakate, die an Laternenpfählen hängen. Nun, da die Wahl zum 21. Bundestag am 23. Februar dieses Jahres ansteht, geht es auch im Bergischen wieder los. In Gladbach hängen die ersten Plakate, deren lila Farbton bereits von weitem zu erkennen ist. Die Anhänger der Partei Volt, sind die ersten, die ihre Werbung aufhängen. Die Partei gilt als sozialliberal, progressiv und europäisch-föderalistisch eingestellt.

Insgesamt habe die Partei am Wochenende vor Silvester rund 130 Plakate innerhalb von drei Stunden aufgehängt, so Alexander Johannes Becker, der im Rheinisch Bergischen Kreis für Volt als Direktkandidat antritt. Für ihn war klar: Sobald der Bundestag aufgelöst ist, wird Volt plakatieren. Im Rheinisch-Bergischen Kreis sei das drei Monate vor der Wahl erlaubt. „Volt wächst schnell, die Leute nehmen uns stärker wahr. Die frühe Wahl sehen wir als Chance“, sagt Becker.

Neben den großen Themen wie Europa, Digitalisierung, Umwelt, Energie und Wirtschaft liege ihm insbesondere ein Interessenausgleich am Herzen. „Ich will helfen, ein Gezanke wie bei der Ampel-Koalition zu verhindern. Einen Mittelweg finden, die anderen Parteien verstehen – auch, wenn wir die Gründe für Entscheidungen vielleicht unterschiedlich sehen“, erläutert Volts Direktkandidat seine Ziele.

Als Mediator wisse er, dass so, wie es auf bundespolitischer Ebene gerade zugehe, niemandem geholfen werde. „Mittelweg ist das Stichwort. Wir dürfen uns nicht so emotionalisieren lassen, einander nicht anschreien. Wichtiger ist, die Punkte herauszuarbeiten, an denen man zusammenfinden kann.“

Das Programm für die Wahl gibt es noch gar nicht

Für den Kreis sieht Becker sich in der Verantwortung, insbesondere etwas für die Digitalisierung zu tun. Konkrete Pläne für die Zeit nach der Bundestagswahl gäbe es auch schon. Allerdings: Wie die genau aussehen, darüber könne er noch keine konkrete Auskunft geben. Das Wahlprogramm der Partei sei zwar fast fertig, veröffentlicht würde es aber wahrscheinlich erst Anfang des Jahres. Doch die Plakate hängen schon einmal.

Ende der Ampel

Wie sich die Parteien in Bergisch Gladbach auf den Wahlmarathon einstellen

Von

Matthias Niewels

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Volt steht also auf Platz eins beim Plakatieren – jedenfalls was die Zeit des Starts angeht. Aber es wird sicher nicht lange dauern, bis auch die anderen Parteien an den Masten präsent sind. Nicht zu vergessen die Großplakate, die auch bald am Straßenrand aufgebaut werden. Und dann ist es nicht mehr zu übersehen: Die Bundestagswahl steht kurz bevor.