SchilderwaldMehr Refrath in Refrath – Heimatverein wünscht sich mehr Klarheit
Bergisch Gladbach – Auch wenn man sich anderswo oftmals Vielfalt und Abwechslung wünscht, im „Schilderwald“ des eigenen Ortsteils sorgen diese für Unverständnis und Verwirrung. Um Korrekturen zu erreichen, lud der Bürger- und Heimatverein Refrath zu seiner Informationsveranstaltung an der Eissporthalle in Bergisch Gladbach auch Bürgermeister Frank Stein ein.
Refrath, erstmals anno 1230 urkundlich erwähnt, hat festgeschriebene Grenzen. Der Flehbach umschließt den Ortsteil der Kreisstadt Bergisch Gladbach von Süd nach West, Gronau bildet die nördliche Grenze zur Stadtmitte, im Osten schließt der alte Bahndamm nach Bensberg ab. Aus eben diesem Ortsteil kommend, verlassen „Reisende“ allerdings nicht Bensberg sondern Lückerath. Auf dem entsprechenden Ortsschild befindet sich der Hinweis, kurz darauf in Alt- Refrath einzutreffen. Obwohl man eigentlich bereits in Refrath angekommen ist, denn das Schild steht rund 200 Meter hinter dem Tunnel des Bahndammes unter dem die Saaler Straße die „Ostgrenze“ quert.
Refrather Gemeinde soll gestärkt werden
Mancher, der Köln Brück in Richtung Refrath verlässt, mag sich fragen, ob er am richtigen Ziel, angekommen ist. „Refrath - 1 Kilometer“ verkündet das Ausgangsschild ganz korrekt. Doch nach rund 1000 Metern Wegstrecke wird man vom Ortsschild „Bergisch Gladbach - Stadtteil Lustheide“ empfangen.
Aus Nordwesten hingegen erreicht man laut Beschilderung „Bergisch Gladbach- Refrath“, obwohl man sich, vom „Bennigsfeld“ kommend, doch bereits in „Lustheide“ aufhält. Auch an anderen Stellen findet man sich ganz einfach nur in „Refrath“ wieder, obwohl man sowieso schon da ist, nämlich in Kippekausen oder in Frankenforst.„Alles Eins“, konstatiert dessen Vorsitzender, Winfried Krux.
„Wir möchten nicht sagen, wir müssen jetzt was in Kippekausen oder in Alt Refrath oder in Lustheide tun. Nein, der Gedanke ist: Refrath!“ Diese Maxime soll eben auch in einer einheitlicheren Beschilderung, nämlich schlicht „Bergisch Gladbach - Stadtteil Refrath“ zum Ausdruck kommen und so Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt innerhalb des Ortsteils weiter stärken.
Um dieses Ziel zu erreichen, sagt der Verein sogar zu, alle entsprechen Austauschschilder, die dem vorhandenen Schilderwald ein Ende setzten, selbst zu bezahlen, falls der „städtische Etat das nicht hinkriegt“.
Verzögerung bei Ortsbeschilderung
Bürgermeister Frank Stein zeigte Verständnis für die Wünsche, dämpfte die Erwartungen jedoch insoweit, dass man im Hinblick auf einheitliche Beschilderung „sehen muss, was wir für Möglichkeiten haben, wo wir aber auch Grenzen haben“. Denn dem Wunsch des Refrather Gemeinschaftsgedankens stehen eine Reihe bürokratischer und personeller Hindernisse im Weg, wie Frank Janke, Leiter für das Sachgebiet „Verkehrstechnik für Beschilderungen Markierungsmaßnahmen“ erläuterte.
Da es von Bebauungen abhängt, können Schildern nicht immer genau an Ortsgrenzen stehen. Unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche der Stadt Köln, wie Bergisch Gladbach, des Landesbetriebes für Land- und des Kreises für Kreisstraßen, fehlende Anordnungen und solche die aufgrund Personalmangels noch nicht umgesetzt sind, verzögern bis heute einen 2015 gefassten Beschluss zu neuer Ortsbeschilderung.
Stadt stellt Konsens in Aussicht
Außerdem „können Ortstafeln in „Kippekausen“ oder anderswo nicht einfach entfernt werden“. Sie stellen, wie alle Ortsschilder auch Verkehrszeichen dar und regeln unter anderem Geschwindigkeiten.
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Dennoch ist ein Konsens in Aussicht gestellt worden von der Stadt. Der Bürgermeister hat ein Gespräch mit den Akteuren angeboten und möchte mit prüfen, wo kurzfristig sinnvolle Korrekturen der Beschilderung möglich sind. Im Rahmen der Regeln will man „mal gucken, wo Unstimmigkeiten korrigiert und auch Standorte eventuell etwas angepasst werden können“ und so den Schilderwald zugunsten der einheitlichen Auskunft „Refrath“ vielleicht etwas lichten.