Start mit Tempo 30Verkehrssituation in Schildgen soll entschärft werden
Bergisch Gladbach – Zigtausende fahren jeden Tag durch Schildgen. In den Spitzenzeiten gibt es lange Rückstaus an den Kreuzungen auf der Altenberger-Dom-Straße. Entsprechend hoch sind die Lärm- und Feinstaubemissionen. Ein neues Konzept für die Durchgangsstraße soll aber nicht nur die Aufenthaltsqualität verbessern, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen.
Drei von der Stadt beauftragte Ingenieurbüros aus Dortmund, Düsseldorf und Aachen haben dazu jetzt ihre Ideen im Planungsausschuss vorgestellt. Die Möglichkeiten, den Verkehr zu reduzieren, sind jedoch begrenzt – 19 700 Fahrzeuge sind es, die jeden Tag auf der Altenburger-Dom-Straße unterwegs sind. Denn die meisten Auto- und Lkw-Fahrer verbindet ein Ziel: Sie nutzen die L 101 als Durchgangsstraße, um möglichst schnell nach Bergisch Gladbach, Köln und Leverkusen zu kommen. Die Ingenieurbüros setzen deshalb den Schwerpunkt bei ihren unterschiedlichen Strategien zur Umgestaltung der Straße auf Verbesserungen im Bestand. Die Fahrbahn ist marode, die Gehwege sind nicht barrierefrei. Die engen Radstreifen enden teilweise im Nichts. Die mangelnde Sicherheit bestätigte sich erst Ende Februar auf traurige Weise durch einen tödlichen Radunfall. Gemeinsam ist allen drei Lösungsansätzen die Empfehlung, Tempo 30 anzuordnen. Die Geschwindigkeitsreduzierung ist der einzige Punkt, der bei allen Fraktionen sofort gut ankommt. Der Verkehrsausschuss soll das Thema vorab beraten, lautet der einstimmige Beschluss.
Altenberger-Dom-Straße für Schwerlastverkehr sperren?
Außerdem soll die Verwaltung klären, ob es rechtlich möglich ist, die Altenberger-Dom-Straße für den Schwerlastverkehr zu sperren. Die anderen Lösungsvorschläge der Büros sollen eingehend auf Umsetzbarkeit geprüft und dann erneut beraten werden. Am Ende wird vermutlich ein Mix aus den Ideen der Büros umgesetzt werden.
Zehn-Punkte-Plan
Zeitgleich zur Aufstellung des neuen Flächennutzungplans haben die Fraktionen von CDU und SPD einen 10-Punkte-Plan aufgestellt. Punkt eins beinhaltet die Optimierung des Verkehrs im Stadtgebiet, bevor neue Wohngebiete zusätzlichen Verkehr auf bereits überlastete Straßen bringen. Die Altenberger-Dom-Straße als Hauptverkehrsachse in Bergisch Gladbach zählt bereits jetzt mit Lärmpegeln von 70 Dezibel tagsüber zu den am meisten mit Lärm belasteten Straßen im Stadtgebiet. Im Beschwerdeausschuss hat zudem der ADFC stets auf die Gefahren für die Radfahrer hingewiesen. (ub)
Zu den gravierenden Lösungsansätzen gehört ein durchgängiger Ausbau der Radwege auf eine Breite von 1,60 Meter. Ein flexibel nutzbarer Mittelstreifen könnte den Vorteil bieten, Querungshilfen für Fuß- und Radfahrer zu schaffen. Das wiederum geht aus Platzgründen nur, wenn insgesamt 20 Parkplätze wegfallen würden. Ein Punkt , der für Konflikte sorgen könnte. Außerdem gibt es die Vorschläge, das Linksabbiegen in die Leverkusener Straße zu untersagen, die Kreuzung Schlebuscher Straße zum Kreisverkehr umzubauen sowie die Altenberger-Dom-Straße zur abknickenden Vorfahrtsstraße in die Kempener Straße zu lenken. Außerdem könnten Ampeln an den Hauptzufahrtsstraßen, den Zufluss auf die Altenberger-Dom-Straße drosseln.
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All diese Vorschläge sollen ausgiebig mit den Bürgern diskutiert werden. Auch da waren sich die Fraktionen einig. Die Diskussion bei den Anwohnern hat jedenfalls schon begonnen. Gleich im Anschluss an die Sitzung diskutieren Zuhörer kontrovers die Vor- und Nachteile von Abbiegeverboten und Pförtnerampeln.