Bergisch Gladbach – Die Fußballer des TV Herkenrath werden in der Saison 2018/19 in der Regionalliga West spielen. Der Spielbetrieb der ersten Mannschaft ist finanziell abgesichert. Das ist die Nachricht des Tages für alle bergischen Fußballfans.

Am Dienstagabend fiel nach mehrstündigen Besprechungen von Organisationsteam und Spielerrat die Entscheidung: Ja, wir machen es.

Abteilungsleiter Wolfgang Preiss bestätigt: „Wir werden spielen.“ Der entscheidende Durchbruch sei bei der Frage des Sponsoring gelungen. Es gebe nach den Entwicklungen der vergangenen Tage zahlreiche neue Unterstützer und Förderer, die sich einbringen wollten. „Sogar die Nachbarn in Herkenrath wollen uns helfen.“

Unabhängig vom alten Sponsor

Damit sei der Klub nicht mehr abhängig vom bisherigen Hauptsponsor Manfred Faber, Geschäftsführer einer Steuerberatung in Bensberg. Auf Nachfrage bestätigt Preiss: „Die Ära von Manfred Faber ist beim TV Herkenrath vorbei.“

In den vergangenen Wochen habe es ein Hin und Her gegeben zwischen Verein und bisherigem Mäzen, das sei nun beendet. „Herr Faber kann sich weiter einbringen, wenn er es denn möchte. Er ist jederzeit willkommen.“

Aber der Spielbetrieb in der Regionalliga sei auch ohne Unterstützung dieses Mäzens möglich. Die Verdienste Manfred Fabers für den TV Herkenrath seien unbestritten. „ohne ihn würden wir heute noch in der Kreisliga A spielen.“

Am Dienstag hatte zunächst das Orgateam drei Stunden beraten, anschließend kam der Mannschaftsrat hinzu. Preiss hofft darauf, dass auch durch steigende Zuschauerzahlen, Bandenwerbung und Catering mehr Einnahmen als bislang in die Kasse fließen werden. Gekickt wird bekanntlich im städtischen Fußballstadion Belkaw-Arena in Bergisch Gladbach.

Bonner leitet das Marketing

Von den Beteiligten der Dienstagsrunde ist der Bonner Walter Convents als neuer Leiter Marketing und Kommunikation installiert worden. Der Verein werde wie geplant in der kommenden Woche eine Fußball-GmbH für den Spielbetrieb der ersten Mannschaft gründen, berichtet Convents in einer Pressemitteilung.

12.750 Euro zahlt der Klub als Einlage, den Rest übernehmen Förderer. Wer dies genau sein wird, ist aber noch offen. Bei dem Treffen am Dienstag sei man zunächst von einem alleinigen Teilhaber ausgegangen, erklärt ergänzend Wolfgang Preiss.

Noch während des Treffens hätten sich aber zahlreiche weitere Förderer gemeldet, die sich auch noch einbringen wollten. „Wir werden in den nächsten Tagen die Situation weiter erörtern.“ Weitere Unterstützer für die Mannschaft seien erwünscht.

Im Stadion Vorrang für den TV Herkenrath

Die Regionalliga West, vierthöchste Spielklasse in Deutschland, startet am letzten Juli-Wochenende (27. bis 29. Juli) in ihre neue Saison. Weil der Westdeutsche Fußballverband noch keinen Spielplan veröffentlicht hat, ist offen, ob der Herkenrath zuerst auswärts oder daheim antritt.

Wie Abteilungsleiter Wolfgang Preiss der Redaktion bestätigt, haben die Herkenrather Fußballer die Zusage der Stadt, das Stadion an der Paffrather Straße bevorzugt nutzen zu dürfen. Im Herbst und Winter müsste bei feuchter Witterung Nachbarverein SV 09 Bergisch Gladbach seine Spielstätte verlassen. Weil der TV Herkenrath höherklassig als SV 09 spiele, gewähre die Stadt dem TVH das Vorrangrecht bei der Nutzung. (cbt)

In seiner Pressemitteilung zitiert Walter Convents den Mannschaftsrat und Trainer Chris Burhenne, die die aktuelle Entwicklung mit der GmbH „einhellig begrüßten“. Mit der GmbH-Gründung sei eine tragfähige Struktur gefunden, „um der ersten Mannschaft eine erfolgreiche Teilnahme an der Regionalliga zu gewähren.“

Möglich gemacht habe dies in den vergangenen Jahren Manfred Faber mit seinen Visionen und seiner Tatkraft. Faber habe dem Team vor jeder Saison Mut und Selbstvertrauen gegebenen, „um die immer größer werdenden Herausforderungen zu meistern.“

Convents bringt seine langjährige Erfahrungen im Bereich Vermarktung mit ein, unter anderem im Fußball und Tanzsport.Um die persönlichen Risiken für den Gesamtvorstand zu reduzieren, wird die neue Fußball-GmbH die Verträge mit den Spielern abschließen. „Das kann schon in den nächsten Tagen geschehen“, erläutert Preiss. Dass die notarielle Gründung später stattfinde, sei dafür kein Hindernis.

Manfred Faber war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.