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Serie

Kommunalwahl 2025
Die Bergisch Gladbacher Bürgermeisterkandidaten positionieren sich zur Schloßstraße

Lesezeit 3 Minuten
Bensberg. Schloßstrasse. Fußgängerzone

Bensberg. Schloßstrasse. Fußgängerzone

In unserer Serie bringen wir die Bürgermeisterkandidaten von CDU/FDP und SPD/Grüne zusammen und stellen ihnen Fragen zu aktuellen Themen.

Rund um die Schloßstraße kochen die Emotionen hoch. In einem Urteil vom Kölner Verwaltungsgericht wurde die „temporäre Fußgängerzone“ gekippt - auch der bereits fertiggestellte Bereich der Schloßstraße wird für Autos gesperrt. Erlaubt ist nur der Anlieferverkehr.

In vielen Punkten sind sich die Wahlkämpfer Alexander Felsch und Macel Kreutz einig. Klar ist, dass das Urteil umgesetzt werden müsse. Klar ist, dass die Schloßstraße in absehbarer Zeit keine Fußgängerzone werden wird. Das sehen die Planungen so nicht vor und daswollen weder Felsch noch Kreutz. Klar ist auch, dass die Händler unter den Baustelle leiden. Aber während Felsch in dem Gespräch auf aktuelle Verbesserungen für die Händler drängt und die Kommunikation der Verwaltung heftig kritisiert, appelliert Kreutz an das Miteinander und blickt stärker in die Zukunft.

Ich kenne die Schloßstraße schon als ganz kleiner Junge
Marcel Kreutz, SPD/Grüne-Kandidat

Kreutz: „Ich kenne die Schloßstraße schon als kleiner Junge und bin mir sicher, dass wir eine tolle, neue Schloßstraße bekommen werden.“ Diese Perspektive auf eine positive Veränderung dürfe bei allen aktuellen Schwierigkeiten nicht vergessen werden. „Wir können das nur gemeinsam schaffen.“ Ganz ausdrücklich stellt sich Kreutz hinter die Verwaltung.

Felsch spricht von „fähigen Mitarbeitern im Rathaus“ greift aber den Grünen Beigeordneten Ragnar Migenda direkt an. Dessen Politik sei „grün-ideologisch“ und nicht pragmatisch. Kreutz: „Als Bürgermeister würde ich ganz sicher nicht den Beigeordneten öffentlich kritisieren.“

Die Kommunikation ist einfach schlecht
Alexander Felsch, CDU/FDP-Kandidat

Beide Bürgermeisterkandidaten würden in der aktuellen Situation das Gespräch vor Ort mit den Händlern suchen. Felsch: „Ich würde als Bürgermeister einen runden Tisch mit Händlern und Eigentümern organisieren.“ Es sei wichtig, sie alle Beteiligten in die Prozesse einzubinden. „Es muss den Menschen vor Ort schon erklärt werden, warum es keine Möglichkeit gibt, die fertigen Teilstücke der Schloßstraße zu nutzen.“ Er habe da auch seine Zweifel, dass wirklich alle Möglichkeiten geprüft wurden. Das Angebot eines Stadtbüros als Anlaufstelle sei nicht ausreichend. „Die Kommunikation ist einfach schlecht.“

Für Kreutz ist klar, dass es in einer solch einer schwierigen Situation wie an der Schloßstraße im Rathaus eine ausführliche und detaillierte Lagebesprechung geben müsse - „und die gibt es sicher auch“. Die effektivste Hilfe für die Händler sei eine möglichst kurze Bauzeit. Darauf müsse der Schwerpunkt in der Verwaltung liegen.

Sowohl Kreutz als auch Felsch zeigten sich in der Diskussion extrem ortskundig. Dabei profitiert Kreutz davon, dass er als gebürtiger Bergisch Gladbach schon sehr lange mit der Diskussion um die Schloßstraße vertraut ist – auch als Bergisch Gladbacher Ratsherr. Felsch, als Kandidat von außerhalb, hat sich offensichtlich intensiv eingearbeitet und mit vielen Händlern gesprochen. Kreutz, der in Refrath wohnt, berichtete von seinen Einkäufen in Bensberg. Felsch, der in Düsseldorf wohnt, kauft am Wochenende in Bensberg ein. Und beide glauben an eine Zukunft der Schloßstraße. Felsch: „Das wird eine lebendige Einkaufstraße mit inhabergeführten Geschäften.“ Für Kreutz wird die neue Schloßstraße ein „Aushängeschild“ für die ganze Stadt.