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„So geht man nicht mit Menschen um“Kommentar zur abservierten Reporterlegende Herbert Watterott

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Lesezeit 2 Minuten
Herbert Watterott

Rund umd Köln wird in Zukunft nicht mehr mit Herbert Watterott als Moderator in Bensberg stattfinden

Dass man es ihm nach 25 Jahren Einsatz nicht mal initiativ mitteilt, ist alles andere als fair und sportlich findet unser Redakteur Guido Wagner.

Der Bensberger Schlossberg mit seinem Kopfsteinpflaster ist legendär beim Radklassiker „Rund um Köln“. Aber diesmal holpert’s dort nicht nur unter den Reifen der Radsportler. Sicherlich kann man „alles mal neu machen“, so aber wie die Verantwortlichen in der Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung das eingestielt haben, zeugt das weder von Weitblick, noch von Anstand im Umgang mit Menschen.

Der neue Moderator am „Event Point“ mag jünger sein als Reporterlegende Herbert Watterott und wird seine Sache sicher gut machen – aber muss man deshalb einen alten Hasen, der nicht umsonst bis heute als einer der besten Kenner des Radsports gilt, derart abservieren? Bei den Gründen gibt man sich im Gladbacher Rathaus auch auf Nachfrage der Redaktion zugeknöpft. Was aber kann einen bewegen, bei einem Radklassiker wie „Rund um Köln“ auf einen überzeugten Bensberger, der bis heute auch als „Stimme der Tour de France“ gilt, zu verzichten?

Müsste man nicht alles tun, um lokale Koryphäen wie den erfahrenen und bundesweit bekannten Sportreporter auch in neue Konzepte einzubinden, in welcher Form auch immer? Auch und gerade, um den „Event Point“ am Schloss attraktiv und anziehend zu gestalten. Ein Moderatoren-Doppel wäre ebenso denkbar wie eine Expertenrunde – zumal Watterott die Stadt nach eigenem Bekunden nie einen Cent gekostet hat.

Dass man diesmal im Gladbacher Rathaus ohne Watterott plant, ist das Eine, dass man es ihm aber nach 25 Jahren Einsatz am Schlossberg nicht mal initiativ mitteilt und auch auf Nachfrage offenbar nur einsilbig bestätigt, ist alles andere als fair und sportlich. Ganz gleich, was die Planer bei der Stadt bewogen hat, Reporterlegende Herbert Watterott nicht mehr zur berücksichtigen und sich dann über die Gründe auszuschweigen – so geht man nicht mit Menschen um.