Pfarrkirche St. Clemens in PaffrathEinbau der neuen Orgel nahezu abgeschlossen
Bergisch Gladbach – Auf der Zielgeraden sind die Arbeiten für die neue Orgel in St. Clemens in Paffrath. Bei einem Festgottesdienst am 26. Mai soll sie eingeweiht werden, ein Konzert des Aachener Domorganisten Michael Hoppe soll am selben Tag folgen.
Seit Mitte Februar läuft der Einbau des Instruments in der katholischen Pfarrkirche, die Dimension und das äußere Bild der Orgel sind für Kirchenbesucher bereits erkennbar. Beim Innenleben ist aber noch viel zu tun: 1479 Pfeifen, mit einer Größe zwischen 20 Zentimetern und fünf Metern, sind registerweise einzusetzen und zu intonieren.
Alte Orgel in St. Clemens hat den Klang gebremst
Orgelbauer Martin Scholz aus Mönchengladbach und sein Team sind mit hohem Engagement am Werk. „Die Kirche hat eine sehr schöne Akustik“, findet Scholz. Seine große Aufgabe ist es nun, den Klang der Orgel auf den Kirchenraum abzustimmen.
Wichtigste Neuerung ist laut Scholz, dass das Instrument auf der Empore nach vorne verlegt ist – es ist aus der Fensternische heraus– und in den Kirchenraum hineingerückt. Bei der alten Orgel habe die Nische den Klang gebremst, erklärt Scholz, nun habe er freie Bahn. Teile der alten Orgel sind aber integriert, auch das ist eine Besonderheit des Projekts. Zum Konzept gehört außerdem, eine mechanische Orgel zu schaffen, damit lassen sich Bauteile bei künftigen Reparaturen problemlos austauschen.
Orgelbau-Projektgruppe warb aktiv um Spenden
Die Anfänge des nun bald abgeschlossenen Projekts reichen rund vier Jahre zurück. Damals fing der Kirchenvorstand mit der Planung an. Die alte Orgel war marode geworden, der Klang hatte sich verschlechtert, wie Organist Andreas Dewey erklärt. Schimmel und Schmutz machten eine aufwendige Überholung des Instruments unumgänglich, notwendige Reparaturen ließen sich wegen nicht mehr beschaffbarer Ersatzteile nicht vornehmen.
Dewey berichtet, er habe oft improvisieren müssen, um das Instrument überhaupt funktionsfähig zu erhalten. Vor diesem Hintergrund entschloss sich der Kirchenvorstand zu der großen Investition für eine neue Orgel. Um die Kosten von 450.000 Euro zu stemmen, rief er eine Orgelbau-Projektgruppe ins Leben, die auch sehr aktiv um Spenden warb.
Das fand viel Resonanz bei Gemeindemitgliedern und anderen Paffrathern, Vereine und Geschäftsleute unterstützten das Projekt mit vielerlei Aktivitäten. Es fanden sich bis jetzt 160 Paten für einzelne Orgelpfeifen, die sich mit Beträgen ab 50 Euro beteiligten. So kamen bereits rund 75.000 Euro an Spenden zusammen.
Organist Dewey ist gespannt
Ulf Breideneichen von der Projektgruppe hofft aber auf weiteres Engagement, um die Belastung der Pfarrgemeinde bei der Finanzierung zu begrenzen. Über die große Unterstützung der Paffrather freut sich Pastor Wilhelm Darscheid: „Es ist sehr schön, dass Leute nicht nur Geld spenden, sondern dass sie sich mit der Orgel identifizieren.“
Mit viel Herzblut ist auch Orgelbauer Scholz am Werk. „Es macht unheimlich Spaß, in dieser Kirche zu arbeiten“, erklärt er. „Es hat ganz viel mit Leidenschaft zu tun.“ Er kündigt an, dass das Instrument unter der Hand von unterschiedlichen Organisten „immer wieder anders klingen“ werde. Organist Dewey muss aber noch ein klein wenig warten, bis er das endlich ausprobieren kann: „Ich bin gespannt.“