Sternerestaurant „Schote “sollte schon im Januar öffnen. Die Renovierungsarbeiten zogen sich allerdings länger als gedacht und der Start verzögerte sich.
TV-KochNelson Müller erfüllt sich mit Hotel in der Diepeschrather Mühle langjährigen Wunsch

TV- und Sternekoch Nelson Müller eröffnet in der Diepeschrather Mühle sein erstes Hotel.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Sterne- und TV-Koch Nelson Müller blickt aus dem Fenster eines Hotelzimmers in der Diepeschrather Mühle in den angrenzenden Wald. „Das Gewaltige hier ist: Man ist fast zwischen den Bäumen. Das ist kein Wäldchen, sondern ein Naturschutzgebiet mit viel altem Baumbestand. Manche der Bäume sind schon über 100 Jahre alt“, meint er.
Müller ist der neue Betreiber und Pächter der Anlage. Er eröffnet dort sein erstes Hotel, sein Sternerestaurant „Schote“ ist ebenfalls von Essen nach Bergisch Gladbach umgezogen. Um seinen Stern zu erhalten, musste das gesamte Schoten-Team mit umziehen. Zusätzlich eröffnet er auf dem Gelände die Brasserie „Müllers in der Mühle“. Eigentlich hätte die „Schote“ schon Anfang des Jahres öffnen sollen, allerdings haben die Umbauarbeiten länger gedauert, als geplant.
TV-Koch hat selbst viel in Bergisch Gladbacher Hotel investiert
„Ich wollte in dem Teil, in den die Schote eingezogen ist, eigentlich nur eine kleine Renovierung machen. Aber wenn man einmal anfängt, kommt immer wieder etwas Neues dazu“, erläutert er. Die offizielle Eröffnung steht noch aus, seit einigen Wochen empfängt das Team allerdings schon die ersten Gäste.
Der Koch hat sich intensiv in die Umgestaltung der Diepeschrather Mühle mit eingebracht. „Ich habe sehr viel investiert. Das ist erst einmal ein Risiko, aber ich bin sehr überzeugt von dem Haus und dem Konzept“, sagt er.

Aus einigen Zimmern kann man direkt auf den Pool schauen.
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Eigentümer Werner Arenz und er hätten bei der Umgestaltung eng zusammengearbeitet und viel Wert auf Details gelegt. So hätten sie im Außenbereich beispielsweise rote Steine verwendet, die alle separat gebrannt wurden und unterschiedliche Schatten werfen, wenn die Sonne auf sie trifft. „Ich freue mich, wenn Materialien und Einrichtung kleine Geschichten erzählen“, sagt er. Bei so viel Mühe und Arbeit, die er in die Mühle gelegt hat, sei es der Plan, die Anlage auch zu kaufen. „Das hängt aber von meinem Erfolg ab“, räumt er ein.
Nelson Müller wagt Schritt in die Hotel-Branche
Mit der Übernahme der Diepeschrather Mühle gehe für Müller ein langer Wunsch in Erfüllung. Er habe schon lange auch ein Hotel betreiben wollen.
Bereits vor 15 Jahren sei er mit dem Eigentümer im Austausch gewesen, weil er schon damals mit dem Gedanken gespielt habe, die Anlage zu betreiben. Damals sei er aber noch ein „sehr unerfahrener“ Gastronom gewesen und das Timing habe nicht gepasst. Heute sei er Gastronom und Unternehmer. „Durch meine TV-Präsenz habe ich einen Bekanntheitsgrad erreicht, den ich jetzt weiter nutze. Ich kann immer noch gut kochen und bin leidenschaftlicher Gastgeber“, meint er.
Also habe er es sich jetzt gewagt und sein erstes Hotel eröffnet. Es sei aber immer noch eine Herausforderung, das Hotelbusiness zu verstehen. Während seiner Laufbahn habe er viel mitbekommen, worauf es beim Bewirten ankommt. So gibt es in seinem Hotel beispielsweise einen Pool, einen Fitnessraum – den er selbst auch gerne benutze – und einen Spa.
Nelson Müller kann sich immer auf sein Team verlassen
Es gebe jedoch einige Dinge, die er nicht so gut meistern könne. Online-Buchungsplattformen seien eine „eigene Welt“, die er nicht beherrsche. Doch: „Man denkt immer, man muss alles können. Das ist aber gar nicht so. Ich habe ein sehr, sehr gutes Team, auf das ich mich jederzeit verlassen kann“, schildert er.

Auf der anderen Seite fällt der Blick ins Grüne.
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Er sei sehr stolz darauf, dass er seinen Hotel-Wunsch tatsächlich umgesetzt hat. So richtig könne er das noch nicht glauben, meint er. Hätte er von den Arbeiten, bei denen er teilweise auch selbst mit anpackt, keinen Muskelkater, müsste er sich jeden Morgen zwicken, um zu verstehen, dass das alles real ist.
Mit der Diepeschrather Mühle wolle er eine Wohnzimmer-Atmosphäre schaffen. Wenn Gäste beispielsweise etwas länger im Hotel übernachteten, hätte Müller kein Problem damit, wenn sie an den Personal-Dinnern teilnehmen oder sich in der Küche auch selbst einen Snack besorgen. Auch ihm persönlich sei eine vertraute Umgebung wichtig und er wolle als Betreiber selbst dazu beitragen.
„Ich genieße es, unsere Gäste abends in der Hotelbar oder morgens beim Frühstück persönlich zu begrüßen“, sagt er. Er freue sich , seine Gäste besser kennenzulernen. Um das auch realisieren zu können, sei er gerade dabei, seinen Wohnsitz nach Bergisch Gladbach zu verlegen.
Müller: „Jemand hat mir mal gesagt: „Du hast hier einen Ort zum glücklich werden gefunden. Und das stimmt. Geld ist nicht die einzige Währung. Hier fasziniert mich die intakte Natur und das, was die Gäste einem zurückgeben.“