Metall-Industrie in Bergisch GladbachGießerei Köttgen wird abgerissen

Der wuchtige Kasten der alten Gießerei hat schon erheblich Federn gelassen: Nur die Betonpfeiler und Teile der Dachverstrebungen ragen noch auf.
Copyright: Guido Wagner
Bergisch Gladbach – Zwischen Stadion, Obi-Baumarkt und Bahnhof verschwindet wieder ein Stück der Gladbacher Industriegeschichte: Gestorben ist es schon vor mehr als 20 Jahren, als die Firma Köttgen in Konkurs ging, doch die leere Hülle der alten Gießerei konnte bisher nicht beerdigt werden, weil sich Stadt und Eigentümer nicht über die Zukunft der Fläche einigten.
Das könnte Sie auch interessieren:
2017 kam ein neuer Käufer, der den Knoten durchschlug: Jetzt frisst sich der Bagger durch Ziegelwände, Beton und Stahlträger und raspelt die alte Graugießerei zu Schutthaufen zusammen. Horst Becker, Gründer der Firma Isotec, Spezialunternehmen zur Sanierung von Wasserschäden, ist es gelungen, den lähmenden Interessenkonflikt trocken zu legen.

Die Gießerei Köttgen ging vor 20 Jahren in Konkurs.
Copyright: Guido Wagner
Er will auf dem 23.000 Quadratmeter großen Gelände eine neue Firmenzentrale für sein rasch wachsendes Unternehmen errichten, das als Mutter einer Franchise-Familie mit rund 85 Partnerbetrieben für 2020 die 100-Millionen-Euro-Umsatz-Marke anpeilt. Eigentlich wollte Becker schon weiter sein: Mitte 2017 wurde ein Bebauungsplan aufgelegt und seit April 2018 hat er die Abrissgenehmigung in der Tasche.
Ursprünglich hatte er eine Fertigstellung für Frühjahr 2019 für möglich erachtet. Dann stünde jetzt nicht der Bagger, sondern der Umzugwagen auf dem Areal. Die Pläne haben sich um etwa ein Jahr verzögert.
23.000 Quadratmeter großes Gelände
Neben der neuen Unternehmenszentrale plant Becker auf dem alten Fabrikareal drei Wohnhäuser, zwei Geschäfts- und Wohngebäude, ein bis zwei Gewerbeobjekte und ein Hotel. Die Zufahrt ist zunächst von der Johann-Wilhelm-Lindlarstraße geplant, später auch von der Jakobstraße. (gf)
Nichts, gemessen an dem langen Dornröschenschlaf, der die Industriebrache seit der Köttgen-Pleite im Klammergriff hielt. Der damalige Käufer, die Bensberger Immobiliengruppe Hahn, wollte das Gelände als Fachmarktzentrum entwickeln. Die Stadt favorisierte hingegen eine Zeit lang Wohnbebauung, wofür sich kein Investor fand. Am Ende wurde es als Parkplatz für eine Mietwagenfirma verpachtet.