Es gibt keinen Grund für die Änderung des Anmeldeverfahrens an weiterführenden Schulen, meint unsere Autorin.
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Kommentar zur SchulanmeldungBergisch Gladbach verunsichert Eltern ohne Not
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Die Integrierte Gesamtschule in Paffrath könnte unter dem neuen Anmeldeverfahren leiden
Copyright: Christopher Arlinghaus
Es ist ohnehin so, dass Eltern nervös sind, wenn der Anmeldetermin für die weiterführenden Schulen bevorsteht. Nervös deshalb, weil ihnen keiner garantieren kann, dass sie den Platz in ihrer Wunscheinrichtung bekommen. Inzwischen ist dies auch in Bergisch Gladbach so, weil die geburtenstarken Jahrgänge aus den Grundschulen nachrücken und der Zuzug in die Stadt anhält.
Das neue, kurzfristig Ende 2024 von der Stadtverwaltung eingeführte Anmeldeverfahren könnte dafür sorgen, dass aus der Nervosität regelrechte Panik wird. Die Angst, gar keinen geeigneten Platz in der Wohnortnähe zu finden, wird dazu führen, dass Familien den künftigen Schulplatz taktisch auswählen.
Gegen die Überzeugung der Gesamtschule
Gegen ihre Überzeugung, dass die Gesamtschule auf die Bedürfnisse ihres Kindes am besten ausgerichtet ist. So viel Sorge, so viel Belastung und Unsicherheit ist völlig unnötig. Ganz zu schweigen, was das mit den Kindern macht.
Denn es gibt überhaupt keinen Grund, das bewährte vorgezogene Verfahren aufzugeben – zumal es ja von der Bezirksregierung genehmigt war. Schulleiterin Angelika Wollny befürchtet zurecht, dass die Wahl der Schulform sich nicht nach den Bedürfnissen der Kinder richten könnte, sondern zu einer Entscheidung der Eltern aus purer Not heraus wird, verursacht durch das neue Verfahren.
Die Schulleitungen nicht eingebunden
Geradezu ein Skandal ist, dass die Schulverwaltung die Leitungen der beiden Gesamtschulen nur halbherzig in die Diskussion miteinbezogen hat. So als wären sie Schulen 2. Klasse.
Dabei müsste es dort ja wohl angekommen sein, dass Gesamtschulen ein fester unverzichtbarer und stark nachgefragter Bestandteil der Gladbacher Schullandschaft sind.