Die 2016 eingerichtete Containerunterkunft in Bergisch Gladbach-Lückerath ist wieder voll belegt, nachdem die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in den vergangenen Monaten stetig gewachsen ist.
Notunterkunft vollWeitere 45 Geflüchtete in Container in Bergisch Gladbach eingezogen
Seit Ende März ist die 2016 angelegte Containerdorf-Notunterkunft für Geflüchtete auf dem ehemaligen Carpark-Gelände in Lückerath nach dem russischen Großangriff vom Februar wieder in Betrieb genommen worden. Zunächst mit Wohnraum für 100 Personen. Seitdem ist auch in Bergisch Gladbach die Zahl der ankommenden Geflüchteten stetig gestiegen.
Nun seien auch die letzten der auf dem Carpark-Gelände verbliebenen Containerelemente, die nicht zwischenzeitlich für den Bau von Interimsschulen in Bensberg beziehungsweise am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium verwendet worden seien, mit 45 Plätzen renoviert und belegt worden, meldet Stadtsprecher Martin Rölen. Eingezogen seien Personen, die zuvor in der Erstaufnahmestelle der Hermann-Löns-Hallen untergebracht waren.
Die Kosten für die Ertüchtigung belaufen sich laut Stadt auf etwa 150 000 Euro. „Die Bestandsbauten, die seit dem vergangenen Jahr leer gestanden hatten, waren dort im Jahr 2016 auf dem Höhepunkt der Syrienkrise errichtet worden“, so Stadtsprecher Rölen.
Eigentlich soll auf Gelände eine Kita gebaut werden
„Es ist mehr als traurig, dass es nach so kurzer Zeit schon wieder einen Grund gibt, die Unterkünfte in Gebrauch nehmen zu müssen“, äußert sich der für den Sozialbereich zuständige Verwaltungsvorstand Ragnar Migenda. „Nun wollen wir die Menschen, die zu uns kommen, aber würdig unterbringen. Das Lückerather Containerdorf ermöglicht uns, einer großen Zahl von Menschen eine sehr anständige erste Wohnsituation anbieten zu können.“
Eigentlich war vorgesehen, auch die nach der Einrichtung der Interimsschulen verbliebenen Container nach und nach für andere Zwecke zu nutzen und auf dem Gelände mittelfristig eine Kindertagesstätte zu bauen. Daraus wird nun an diesem Standort vorerst nichts.
Kämmerer Thore Eggert ist dennoch froh, so auf Notunterkünfte in Turnhallen vorerst verzichten zu können: „Ich bin froh, dass wir trotz Material- und Zeitproblemen so schnell fertig geworden sind. So müssen wir zunächst keine zusätzlichen Standorte finden.“ Und Ragnar Migenda ergänzt: „Notbehelfe wie zum Beispiel Turnhallen kommen aus Gründen der Menschlichkeit und wegen unserer Verantwortung für den städtischen Schul- und Sportbetrieb nur als allerletztes Mittel in Betracht.“
Der städtische Operative Stab zur Unterbringung Geflüchteter fasst deswegen bereits zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten ins Auge, denn die Zuweisung oder der Zuzug größerer Gruppen von Geflüchteten ist laut Stadtverwaltung auch in den nächsten Monaten wahrscheinlich. Geprüft werden so u.a. aktuelle Angebote für den Ankauf gebrauchter Container, die im Erfolgsfall dem weiteren Ausbau des Standortes Lückerath dienen könnten.