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Stadt berichtet von FortschrittenHerkenrather warten auf modernen Einkaufsmarkt

Lesezeit 2 Minuten

Hier möchte Edeka-Kaufmann Markus Hetzenegger seinen neuen Markt errichten.

Bergisch Gladbach – Großer Schritt nach vorn oder Stillstand seit zwei Jahren: Ziemlich groß waren die Meinungsunterschiede im Mobilitätsausschuss zum Sachstand Nahversorgungszentrum Herkenrath.

Die Verwaltung, in Person ihres Beigeordneten Ragnar Migenda, stellte die aktuellen Dinge zum Ausbau der geplanten Marktzufahrt an der Kreuzung Straßen/Ball im Ortskern vor. „Im Detail hat es kleine Veränderungen gegeben. Aber diese kleinen Dinge helfen uns sehr“, meinte Migenda. „Wenn wir nicht mehr mit fünf oder sechs Grundstückseigentümern sprechen müssen, sondern nur noch mit zwei oder drei, ist das ein bedeutender Fortschritt.“ Migenda sagte: „Ich bin vorsichtig optimistisch.“

Schwierige Planung

Das Nahversorgungszentrum, eingebettet in einen Bebauungsplan, sei so ziemlich das komplexeste Planungsvorhaben, das die Stadt gerade vorbereite. „Kleine Dinge, große Wirkung“, sagte der Beigeordnete zu den Veränderungen. Die Verwaltung gebe mit dem Einblick in die Ausbauplanungen der Stadtgesellschaft ein Signal: Das Vorhaben komme voran. Die Radien an der Kreuzung seien ausgereizt, meinte er. „Wir müssen die Verträge machen, das ist der nächste Schritt.“

Interne Kritik

Dass das Projekt seit Jahren geplant werde, merkte Migenda kritisch an, habe auch interne Gründe: „Ich könnte mir vorstellen, dass der Acker anders bestellt ist.“ Er sei seit März 2021 in der Verwaltung tätig, alles was davor gewesen sei, sei Vergangenheit. Die Kombination von Vollsortimenter Edeka und Discounter Aldi habe bei den Lebensmittelkonzernen einen guten Ruf, das sei „sexy“, meinte er.

Skepsis bei der CDU

Äußerst skeptisch reagierte dagegen CDU-Ratsfrau Gabriele von Berg. Die Herkenratherin ging Migenda direkt an und berichtete von den „enttäuschten Bürgern“, die seit zehn Jahren auf einen modernen Supermarkt warteten. Eigentlich habe der Investor am Ortsrand bauen wollen, die Idee mit der Ortsmitte sei von der Verwaltung gekommen. „Ich sehe nahezu unveränderte Pläne“, meinte sie. „Die Bürgerschaft ist mehr als enttäuscht“, besonders da im Nachbarort ein neuer Markt entstanden sei (in Kürten-Dürscheid hat die Kaufmannsfamilie Hetzenegger 2021 einen neuen Edeka-Markt eröffnet). „Besonders tragisch“ sei es, dass Migenda keinen Zeitplan nenne. „Sie werden verstehen, dass die Herkenrather Bürger kein Verständnis haben für das, was passiert.“ Der Gescholtene zeigte Verständnis. „Das kann ich nur als Zuspruch sehen“, meinte Migenda.

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Entstehen soll in Herkenrath ein Vollsortimentermarkt (Edeka Hetzenegger, 1650 Quadratmeter Verkaufsfläche), Discounter (Aldi, 1000 Quadratmeter), eine Drogerie (650 Quadratmeter) und ein Getränkemarkt.