Eine Figur aus dem Kinofilm „Gremlins 2“ hat Puppenspieler und Sammler Gerd J. Pohl für seine Ausstellung im Bergischen Löwen erhalten.
Meisterstück aus BlockbusterEin Stück Hollywood kommt nach Bergisch Gladbach

Puppenspieler und Sammler Gerd J. Pohl mit seinem jüngsten und zugleich weltberühmten Zugang: eine Gremlin-Figur aus dem Kinofilm „Gremlins 2“.
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Der Fundus des Bensberger Puppenpavillons von Intendant Gerd J. Pohl gehört zu den größten und historisch bedeutsamsten privaten Puppenspielsammlungen in Deutschland. Teile davon befinden sich seit 2019 als Dauerausstellung in den Vitrinen am Spiegelsaal des Bürgerhauses Bergischer Löwe in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte.
Nun ist es Puppenspieler Gerd J. Pohl gelungen, einen ganz besonderen Zuwachs zu dieser Sammlung nach Bergisch Gladbach zu holen – und damit ein Stück Hollywood-Geschichte: eine Figur aus dem zum Klassiker avancierten Kinofilm „Gremlins 2“ von Regisseur Joe Dante.
Die Original-Figur stammt aus der Werkstatt von Special-Effects-Legende Rick Baker, zu dessen bekanntesten Werken sicher das Video zu Michael Jacksons ,Thriller' gehört
Aus dem Jahr 1990 stammt die schwarze Komödie über possierliche und plüschige Wesen namens Mogwais, die sich bei falscher Behandlung in gefräßige Monster verwandeln, eben die titelgebenden Gremlins. Der Film war ein internationaler Erfolg und spielte alleine an den amerikanischen Kinokassen mehr als 41 Millionen US-Dollar ein.
„Die Original-Figur stammt aus der Werkstatt von Special-Effects-Legende Rick Baker, zu dessen bekanntesten Werken sicher das Video zu Michael Jacksons ‚Thriller‘ gehört“, weiß Puppenspieler Gerd J. Pohl. Für „An American Werewolf in London“ bekam Baker 1981 seinen ersten Oscar, sechs weitere sowie vier Nominierungen folgten.
Hollywood-Figur ist nur 17 Zentimeter hoch und wurde für Explosionsszenen eingesetzt
Der Gremlin, den Pohl ergatterte, ist ein nur 17 Zentimeter hohes Miniaturmodell, wie es im Film für Massenszenen verwendet wurde. Die Animation erfolgte über winzige Schläuche, die auf der Rückseite noch sichtbar sind. Solche Figuren gab es in großer Zahl, doch wurden die meisten von ihnen während der Explosionsszenen zerstört oder stark beschädigt.
„Nur wenige dieser Mini-Gremlins haben die Dreharbeiten so unbeschadet überstanden wie der, der nun über Sammlungen in Zürich und Dortmund nach Bergisch Gladbach gelangt ist“, sagt Sammler und Puppenspieler Pohl: „Ein Objekt von äußerster Seltenheit also, wenn auch nur ein sehr kleines.“
Puppenspieler Gerd J. Pohl verbindet mit „Gremlins 2“ eine persönliche Geschichte
Mit „Gremlins 2“ verbindet Pohl eine sehr persönliche Geschichte: „Als ich im Februar 1989 die Möglichkeit eines längeren Vieraugengesprächs mit einem meiner Vorbilder, dem Schauspieler Christopher Lee, hatte, erzählte er mir, bald mit sehr vielen Puppenspielern zusammenzuarbeiten“, erinnert sich Pohl. „Er durfte damals aber noch keine Details verraten.“ Später habe sich dann herausgestellt, dass es sich dabei um „Gremlins 2“ gehandelt habe – mit Lee in einer der Hauptrollen.
Zur Person
Gerd J. Pohl wurde 1970 in Bonn geboren und stammt aus der Bonner Künstlerfamilie Osterritter. Sein Großvater war Karikaturist und Maler, sein Onkel Kabarettist. Pohl machte eine Ausbildung zum Erzieher und studierte katholische Theologie, nahm privaten Schauspielunterricht, arbeitete zwischen 1987 und 1992 als Fotomodell und begann mit dem Verfassen von Lyrik, Prosa und Stücken fürs eigene Puppentheater. Ab Ende der 1990er Jahre schrieb er für einen Bonner Gastro-Führer und Fachartikel für Theaterzeitschriften. Pohl leitet die Piccolo Puppenspiele als Reisebühne und seit 2009 zudem den Puppenpavillon Bensberg. (wg)
Auch deswegen freut sich der Puppenspieler, den Gremlin in die Sammlung aufnehmen zu dürfen: „Ein Erinnerungsstück an eine Begegnung, die ungeheuer wichtig für mich war und von der ich bis heute zehre.“ Er sei sich nicht sicher, ob er den „riskanten Sprung ins Puppenspiel als Hauptberuf“ gewagt hätte „ohne den Mutmachenden Zuspruch von Christopher Lee damals“, sagt er heute.
Zusammen mit einigen passenden Szenenbildern aus dem Film soll der Gremlin demnächst seinen Platz in der Figurentheater-Ausstellung im Bergischen Löwen finden, wo bereits ein anderer Film- und Fernsehstar auf ihn wartet: die Originalmarionette aus „Der Spatz vom Wallrafplatz“. Für Pohl ist seine Sammlung keine Privatsache: „All diese Figuren sind für das Publikum geschaffen worden und gehören deswegen in die Öffentlichkeit. Im Depot bringen sie niemandem etwas, aber in so einer Ausstellung wie im Bergischen Löwen bringen sie genau das, was sie bringen sollen: Freude und Fantasie in den Alltag der Betrachter.“
Die Ausstellung im Bergischen Löwen ist vor Veranstaltungen im Bürgerhaus oder nach Absprache geöffnet; Vorträge und Führungen für Gruppen können gebucht werden bei Gerd J. Pohl, (02204) 54 636 (Puppenpavillon) und 0172 / 2 45 67 69 (mobil), E-Mail: pohl-und-piccolo@hotmail.de. Weitere Infos gibt es auch hier auf den Internetseiten von Gerd J. Pohl.