VerwaltungBelkaw-Zentrale ist als neues Bergisch Gladbacher Stadthaus im Gespräch

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Das Foto zeigt die Belkaw-Zentrale in Bergisch Gladbach

Die Belkaw-Zentrale in Bergisch Gladbach

Die Gladbacher Stadtverwaltung spricht mit Energieversorger Belkaw über die Anmietung eines Bürogebäudes

 Die Bergisch Gladbacher Stadthäuser könnten weiteren Zuwachs bekommen. Am Donnerstag gab die Politik ihre Zustimmung für Verhandlungen, die die Stadt mit dem Energieversorger Belkaw aufnehmen soll. Es geht um die Belkaw-Zentrale an der Hermann-Löns-Straße 131-133.

Die Belkaw hat offenbar freie Kapazitäten und die Immobilie der Stadt insgesamt zum Mieten angeboten. Gelingt ein Vertragsabschluss, könnten in dem Gebäude 80 Mitarbeitende der Stadt Platz finden. Weil kaum Umbauten erforderlich seien, berichtet die Stadt in einer Mitteilung vom Freitag, sei ein zügiger Einzug vorstellbar.

In Nähe der Innenstadt

Bei einer Annäherung (zu Mietpreis und Mietdauer) könnte das Gebäude bereits im ersten Quartal 2025 bezogen werden. Das ist in kaum mehr als einem halben Jahr. Die Immobilie liegt in Innenstadtnähe, ist vom Bahnhof zu Fuß erreichbar, bietet Parkmöglichkeiten und ist als Bürogebäude genutzt worden.

Die Infrastruktur für die IT liege vor, der Schnitt der Etagen und Räume ermögliche einen deutlich unkomplizierteren Einstieg in die Planungen als anderenorts, zählt die Stadt weitere Vorteile auf. Da die Stadt mit einem Anteil von 49 Prozent auch Gesellschafter der Belkaw ist, liegt ein positiver Verhandlungsabschluss nahe. Schnell und effizient könnten auf diese Weise Büroflächen gefunden werden, berichtet die Stadt.

Mit verhältnismäßig geringen Kosten sei bei einem Umbau zu rechnen. Das liest sich wie eine Win-win-Situation für beide Seiten. Hintergrund des Verhandlungen ist die wachsende Mitarbeiterzahl innerhalb der Verwaltung und die ungewisse Zukunft der beiden Stadthäuser an der Schnabelsmühle und am Konrad-Adenauer-Platz, beide mit einer Bausubstanz aus den 1950er-Jahren.

53 neue Stellen in Bergisch Gladbach

Im jüngsten Doppelhaushalt 2024/2025 stimmte die Politik der Schaffung von 53 neuen Stellen quer durch die Fachbereiche zu, lediglich fünf Stellen sollen wegfallen. Diese neuen Mitarbeitenden benötigen Schreibtische, um arbeiten zu können. New Work, Digitalisierung und Homeoffice sind weitere Schlagwörter, die eine Rolle spiele. Vieles ist derzeit in einem agilen Prozess. Schon heute ist die Zahl der städtischen Verwaltungs-Immobilien etwas unübersichtlich geworden

Neben dem Historischen Rathaus am Konrad-Adenauer-Platz von 1906 und dem Technischen Rathaus in Bensberg (ehemals das Rathaus der Stadt Bensberg) gibt es die beiden sanierungsbedürftigen Stadthäuser in der Stadtmitte, das Gustav-Lübbe-Haus in Heidkamp sowie weitere angemietete Büroflächen im Umfeld der Stadtmitte. Bereits in trockenen Tüchern ist die Anmietung der Immobilie AOK-Regionalverwaltung an der Bensberger Straße 76, ebenfalls gut von der Stadtmitte aus zu Fuß erreichbar.

AOK-Haus wird auch angemietet

Ab Anfang 2025 wird die Verwaltung Mieter dieser Immobilie sein und spätestens bis Dezember 2025 Platz für etwa 185 Mitarbeitende schaffen, mit einer Mietdauer von 25 Jahren. Zum Jahresende 2024 hatte Bürgermeister Frank Stein (SPD) die Unterschriften unter den Mietvertrag gesetzt. Dreh- und Angelpunkt bei allem sind die beiden Stadthäuser aus den 50ern. 500 Beschäftigte arbeiten in den Gebäuden. Seit Jahren warten die Beamten und Angestellten auf neue, moderne Räume.

Pläne gab es in den vergangenen Jahren, etwa den Neubau eines modernes Rathauses auf den Flächen der Industriegleise am Bahnhof, doch bei 82 Millionen Euro stoppte die Politik das Projekt. Auch die seit Jahren leerstehende Rhein-Berg Passage galt zeitweise als Favorit, mit einer zweistöckigen Extraetage auf dem Gebäude; auch die Stadtbücherei sollte integriert werden.

Zuletzt hatte es in der Verwaltung Überlegungen gegeben, die beiden großen Stadthäuser zu sanieren. Sie wurden 1953 und 1955 errichtet und galten bislang als abgängig.

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