An die 100.000 Besucher lockte der bunte Rekordkarnevalszug 2025 durch die Gladbacher Stadtmitte – Lösung für kaputtes Pflaster.
Die schönste Bilder vom ZochJecke Blumen im Bergisch Gladbacher Sonnenchein

Summten durch den sonnigen Karnevalssonntagszug: Die „Hander Bienchen“ des Schulkinderhauses der Gemeinschaftsgrundschule Hand belegten bei den Jugendgruppen den ersten Platz.
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Was für ein Einstand für Gladbachs neuen Zugleiter René Karla: Bei strahlendem Sonnenschein steuerten er und sein Stellvertreter Heribert Häuser am Sonntag einen Zoch in die Stadtmitte, der nicht nur rekordverdächtige 3311 Zugteilnehmer gemeldet hatte, sondern ersten Schätzungen der Ordnungshüter zufolge auch an die 100.000 Besucher an den Zugweg lockte. Die dann auch noch rasch etwas zu sehen bekamen.
Rund eine Stunde schneller als im vergangenen Jahr erreichte der kunterbunte Lindwurm die Stadtmitte, wo Ralf Hahn und Martin Hardenacke als Vor-Zoch-Musiker gerade noch das „Veedel“ auf der Rathaustreppe besangen, um dann im Rubbeldidupp in den Zugkommentar zu wechselten.
Blome, Blome üvverall – mehr fiere öntlich Karneval.
Dabei war der Zug diesmal nicht nur seiner Zeit, sondern auch der Natur voraus. Schließlich lautete das Motto „Blome, Blome üvverall – mehr fiere öntlich Karneval“. Und da spross und blühte es aus Kostümen und Wagen, dass es eine frühlingshafte Freude war.
An die ganz großen Sprösslinge der Stadt erinnerte die KG „De Schinghellije“ und dankte auch dem Zugleiter a.D. Helmut Kraus für seinen Einsatz, bevor mit den Schneeglöckchen-Kostümen der Gruppe Kamellemüsjer gleich eine besonders schmucke Idee auflief. Gewohnt lautstark bahnten sich die Chris-Di-Ro-Go-Festwagen den Weg durchs Jeckenmeer, während die Gruppe Quirlsberg – gleich hinter der KG Bürgergarde Bergisch Gladbach Bensberg – mit dem Duo Pascal sogar Live-Musik auf dem Wagen hatte. Paschalis Lüders und Konrad Mäurer waren nicht die einzigen Musiker im Zoch – auch die „Flöckchen“ fuhren zum 30. Bühnengeburtstag auf einem Zochwagen.
Jugendgruppen von Schulen haben sich wieder mal selbst übertroffen
Wieder mal selbst übertroffen haben sich die Jugendgruppen: Die Gemeinschaftsgrundschule Katterbach ging als Hofmaler des Kinderdreigestirns, das bekanntlich diese Session von dieser Schule kommt. Und das Schulkinderhaus der GGS Hand ließ „Hander Bienchen“ mit Riesenhüten, an denen Facettenaugen befestigt waren, durch den Zoch summen. Sie schafften es auch prompt auf den ersten Platz in der Jugendgruppen-Wertung (siehe „Die Sieger“).
Was es mit dem Maulwurf auf sich hatte, den die Kajuja-Mitglieder bereits am Freitag bei ihrer Sitzung auf der Schulter trugen, lüftete die Gesellschaft im Sonntagszug: Sie ließ Maulwürfe und Rosen lebendig werden. Frei nach dem Motto: „Blickt der Maulwurf in die Luft, umgibt ihn süßer Rosenduft.“ Zu ihrem 50-Jährigen war das Team der Kindersitzung Heidkamp samt Heidkamper Kinderdreigestirn ebenso im Zoch vertreten wie die das gleiche Jubiläum feiernden Heedkamper Mädcher un Jonge.
Begeistertes Kreischen empfing das Männerballett der Jecken Teddys, auf Hippie-Tour waren offenbar die Hebborner Buure – mit einem großen Blümchen-Bus als Fest- und kleinen als Handbagagewagen. Bürgermeister a.D. Lutz Urbach steuerte den Bagagewagen der Jazz Lights, gleich dahinter – als Teufelchen – der SV Bergisch Gladbach 09, dessen Präsident Urbach ist.
Riesige Lotusblüten und Gießkannen auf dem Kopf durch den Zoch balanciert
Riesige Lotusblüten balancierte die „Verkummene Jugend“ auf ihren Köpfen, in Glitzerfransen gewandet machten sich die „Gläbbisch Diamonds“ auf den Zochweg. Und wer sich die Augen rieb und dachte: Was macht denn ein Centrum für Zahnmedizin mit Fußgruppe und Wagen im Zug, der schmunzelte unwillkürlich, wenn er etwas vom Wurfmaterial der Gruppe abbekam. Statt Kammelle und andere Süßigkeiten ließ sie Zahnpflegeprodukte auf die Jecken niederregnen. Eins nach dem anderen.
Ihr 111-Jähriges feierte der Energieversorger Belkaw mit einer eigenen Gruppe, während der SV Blau-Weiß Hand auf eine regelrechte Weltreise entführte: mit seinen Hüten, die Wahrzeichen aus allen Ecken der Erde trugen – vom Eiffelturm bis zur Christus-Statue von Rio de Janeiro. „Mir lasse Stäne danze“ proklamierte der Verein „Die Kette“, und die Gruppe Jeckenallerlei trug neben Blumen auf den Köpfen gleich auch die dazu passenden Gießkannen. Großartig auch wieder der Mottowagen der Schluppühle, der für das unebene Pflaster in den Fußgängerzonen gleich eine Lösung parat hatte: „Da määt nur en Blumenwies noch Senn.“
Die von der Gladbacher Zugjury als beste und zweitbeste Fußgruppenkostümierung prämierten Gruppen der „Eric Singers“ und der KG Alt-Paffrath kamen kurz vor dem Finale des Kinder- und des großen Dreigestirns und ihrer Begleiter. Bergisch Gladbach im bunten Blumenrausch – herrlich.