Bergisch GladbachZweites Gleis für den Bahnhof – S 11 soll ausgebaut werden
Bergisch Gladbach – Es tut sich was für den Öffentlichen Nahverkehr nach Bergisch Gladbach. In der nächsten Woche soll der Förderbescheid für den Ausbau des Gladbacher Bahnhofes feierlich übergeben werden.
Und da geht es nicht um die Ankündigung irgendwelcher Pläne, sondern um tatsächlich festgeschriebene Umbauten. Das ist aber nicht die einzige gute Nachricht. Am Freitag wird in Köln eine Planungsvereinbarung Bahnverkehr unterschrieben.
Auch dabei geht es um den zweigleisigen Ausbau der S-Bahnlinie 11 zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Worringen. Immerhin zehn Millionen Euro sollen für diese Planungen in die Hand genommen werden.
Neues Dach, neue Beschallung
Wie viel Geld konkret am Gladbacher S-Bahnhof verbaut wird, war nicht zu erfahren. Wohl aber die einzelnen Baumaßnahmen, die bis „voraussichtlich“ Ende 2017 abgeschlossen sein sollen.
So soll es eine Bahnsteigerhöhung geben, das Dach soll neu gebaut werden, die Beleuchtung, Beschallung und Ausstattung sollen modernisiert werden.
Gladbachs Modernisierungen sind Teil der Initiative „1 von 150“, bei der bis 2023 in Nordrhein-Westfalen 150 Bahnhöfe modernisiert werden. Insgesamt werden dafür eine Milliarde Euro investiert.
Für Bahn-Vorstand Ute Möbus steht die Verbesserung der Barrierefreiheit und der Reiseinformationen im Fokus der Initiative. Der Gladbacher Bahnhof ist im Rheinisch-Bergischen Kreis der einzige, der von dieser Initiative profitiert.
Wann dieser aufgehübschte Gladbacher Bahnhof zweigleisig wird, steht aber weiter in den Sternen. Zwar ist die avisierte Vereinbarung über zehn Millionen Euro ein wichtiger Schritt, aber niemand bei der Bahn will sich im Augenblick darauf festlegen, wann denn gebaut wird.
Und der Neubau eines zweiten Gleises zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach ist nur ein Teil der „Modernisierung der Infrastruktur im Knoten Köln“ – allerdings ein ausgesprochen wichtiger.
So heißt es in einem Bahn-Papier gleich zu Beginn: „Um dem Wachstum der Fahrgastzahlen gerecht zu werden, soll im ersten Schritt des S-Bahn-Ausbaus der Takt der S-Bahnlinie 11 in den Hauptverkehrszeiten zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Worringen von bisher 20 auf zehn Minuten verdichtet werden.“
Ausbau der S 11 hat hohe Priorität
Der Ausbau der S 11 ist hat also eine hohe Priorität. Andere Ausbauten werden erst in einem zweiten Schritt angepackt. Dabei etwa unter anderem die Regionalbahn 38 („Erftbahn“) oder die S 12.
Planerische Schwierigkeiten sieht die Bahn in Höhe des Naturschutzgebietes „Thielenbruch und Thurner Wald“ zwischen Köln und Bergisch Gladbach.
Dort soll im Rahmen eines Umweltverträglichkeitsprüfung untersucht werden, ob der Ausbau auf zwei Gleise möglich ist. Eine Zusammenarbeit mit auch mit den örtlichen Naturschutzverbänden wird von der Bahn angekündigt.
Auf dem Papier steht schon fest, was auf Gladbacher Boden konkret geschehen soll: Am S-Bahnhalt Duckterath wird ein zweiter Außenbahnsteig für Züge in Richtung Köln mit Treppenanlage und Rampe, eine überdachter Wartezone und ein Blindenleitsystem gebaut.
Zweites Gleis für den Bahnhof Bergisch Gladbach
Der Bahnhof Bergisch Gladbach bekommt einen barrierefreien Zustieg und ein zweites Gleis. Ebenfalls auf der Agenda der Bahn steht die Modernisierung der Stellwerktechnik am Bahnhof.
Allerdings ist der Ersatz des mechanischen Stellwerks aus dem Jahr 1911 durch ein elektronisches Stellwerk ohnehin vorgesehen. Was aus dem alten, denkmalgeschützten Stellwerk wird, ist unklar.
Auch der angekündigte Ausbau des Gladbacher Bahnhofs hat zunächst mit der Zweigleisigkeit der Strecke und den Modernisierung des Kölner Eisenbahnknotens nichts zu tun.
So ist der jetzt angekündigte Ausbau nicht auf Zweigleisigkeit ausgelegt, weder im Bahnhof noch auf der gesamten Strecke nach Köln-Dellbrück. Allerdings wird auch nichts neu gebaut, was dann abgerissen werden müsste, sollte das zweite Gleis kommen.