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Riesenrad in Bergisch GladbachAus luftiger Höhe blickten Schaulustige auf die Laurentiuskirmes

Lesezeit 4 Minuten
Einen Blick von oben auf die Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach haben Schaulustige vom Riesenrad aus.

Einen Blick von oben auf die Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach haben Schaulustige vom Riesenrad aus.

Die Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach ist wieder eine Attraktion für Klein und Groß. Das Riesenrad bietet einen Blick von oben auf das Treiben.

Aus der Zentralperspektive kennen die Gladbacher ihre Stadt. Bei der Laurentiuskirmes bietet sich allerdings gerade die Möglichkeit, sich alles einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten und zu staunen. Der „Ostseestern“ ragt für vier Tage mit seinen 38 Metern über die Dächer Gläbbischs hinaus und bietet einen atemberaubenden Rundumblick für Groß und Klein.

Kaum war die Kirmes am Samstagmittag offiziell eröffnet, bildete sich eine Schlange am Riesenrad und Neugierige wagten sich in luftige Höhe. Lediglich acht Stunden und fünf Personen habe es gebraucht, den Koloss im Herzen der Stadt, auf dem Konrad-Adenauer-Platz, aufzubauen, so Ariane Bechstedt, die die Fahrkarten verkauft. 105 Tonnen wiegt der „Ostseestern“, der 2017 gebaut wurde. Sobald sich die Nacht über die Kirmes legt, sorgen 15 000 Leuchtdiodenleuchten für Lichterglanz und auf dem runden Bildschirm können sogar persönliche Nachrichten wie Geburtstagsglückwünsche eingeblendet werden. Der Clou: Sogar Rollstuhlfahrer können in den Genuss einer Fahrt kommen, denn es gibt eine geschlossene Gondel extra für sie.

Aus der Vogelperspektive konnten Kirmesbesucher vom Riesenrad aus auf den Konrad-Adenauer-Platz blicken - auf Rathaus, Wirtshaus am Bock und Laurentiuskirche (v. l.).

Aus der Vogelperspektive konnten Kirmesbesucher vom Riesenrad aus auf den Konrad-Adenauer-Platz blicken - auf Rathaus, Wirtshaus am Bock und Laurentiuskirche (v. l.).

Ganz berauscht kam ein Teil der Familie Doogs aus Kürten den Treppenabgang herunter. Für die fünfjährige Amilia war es die erste Fahrt auf einem Riesenrad. „Da oben war es ganz windig. Wir haben Flugzeuge, die Pferderennen, den Breakdancer, die Rhein-Berg-Galerie und den Markt gesehen“, berichtete sie aufgeregt über das gerade Erlebte.

Schwester Miriana zeigte sich ebenfalls begeistert, auch wenn sie Riesenradfahren schon kennt. Papa Sven Doogs resümierte zufrieden: „Das war ein wunderschöner Blick über die Stadt, den man sonst nicht genießen kann“. So unterschiedlich sind die Geschmäcker, denn Mama Sabine und die zwölfjährige Lina begeistern sich eher für das Treiben aus der Mitte heraus, sie hatten Spaß am Kirmesgeschehen.

38 Meter hoch ist das Riesenrad „Ostseestern“ auf der Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach.

38 Meter hoch ist das Riesenrad „Ostseestern“ auf der Laurentiuskirmes in Bergisch Gladbach.

Da liebäugelte die Mutter aus nächster Nähe mit dem Nachbarfahrgeschäft „Steamer“ und Lina freute sich, gleich mit Freunden unter sich die Kirmes unsicher machen zu können. „Aber vorher geht es noch zum Pferderennen und zum Greifer, denn die sind für uns ebenfalls Pflicht“, so die Familie über ihre Pläne, bevor sie zwischen bunten Buden in der Menge verschwand.

Eine Premiere war das Riesenrad auch für Familie Casper. Während Oma Gabi unter Höhenangst leidet, erwies sich der zehn Monate alte Leo als sehr tapfer und drehte seine allererste Runde über Gläbbisch mit Mama Claudia. Für die ursprüngliche Gladbacherin, die neuerdings in Köln wohnt, war das ein Muss. „Als wir ganz oben angekommen waren, haben wir die Gondel gedreht, damit Leo einmal den Rundumblick hat. Eigentlich ist er ein Klettermax, aber während der Fahrt hat er ganz ruhig auf meinem Schoß gesessen und geguckt“, war die junge Mama stolz auf ihren Nachwuchs.

Von oben in die Menge: Vom Podest des Riesenrads regnete es zur Eröffnung der Bergisch Gladbacher Laurentiuskirmes am Samstag Freifahrchips.

Von oben in die Menge: Vom Podest des Riesenrads regnete es zur Eröffnung der Bergisch Gladbacher Laurentiuskirmes am Samstag Freifahrchips.

„Ich habe auf Leo vertraut“, sagte die von Höhenangst geplagte Oma Gabi über das gelungene Debüt ihres Enkels auf dem „Ostseestern“. Für die drei ging es dann vorbei an vielen bunten Buden mit farbenfrohen Süßigkeiten und Spielsachen in Richtung Schweinchenbahn. Dort vergnügten sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen, denn auch die durften als Begleitung eine Runde mit dem Traditionsfahrgeschäft drehen. Das wurde eher zur engen Angelegenheit für die Großen.

Opa Wolfgang Schmitz schaute deswegen lieber vom Bahnsteig aus zu und wurde nostalgisch: „Als meine Kinder so klein waren, sind die schon mit der Schweinchenbahn gefahren und jetzt sitzt mein Enkel drin“, freute er sich für den fast zweijährigen Anton, der ihm jedes Mal, wenn er an ihm lächelnd vorbeifuhr, zuwinkte.

Bis Dienstagabend locken noch die verschiedenen Karussells mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, der Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, Melodien aus allen Richtungen gleichzeitig und blinkende Lämpchen, die nicht nur Kinderaugen strahlen lassen auf die Laurentiuskirmes rund um den Bergischen Löwen. Zum Abschluss gibt es dann das Höhenfeuerwerk.


Gladbachs größter Geburtstagschor für Burkhardt Unrau

Noch nie im Chor gesungen? Kein Problem. Wer am Samstag bei der Kirmeseröffnung auf dem Konrad-Adenauer-Platz in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte war, musste einfach einstimmen in Gladbachs größten Geburtstagschor. Dazu hatte Bürgermeister Frank Stein aufgerufen, um Kirmesmacher Burkhardt Unrau zum 72. Geburtstag zu gratulieren.

Gladbachs größten Geburtstagschor ließ Bürgermeister Frank Stein zum 72. Geburtstag von Burkhardt Unrau bei der Kirmeseröffnung anstimmen.

Gladbachs größten Geburtstagschor ließ Bürgermeister Frank Stein zum 72. Geburtstag von Burkhardt Unrau bei der Kirmeseröffnung anstimmen.

Den feierte der Geschäftsführer des Schaustellervereins Bergisch Gladbach natürlich auf dem Rummel der Laurentiuskirmes, die er gemeinsam mit Bürgermeister Stein, Landrat Stephan Santelmann und Kreisdechant Norbert Hörter eröffnete, der zuvor eine passende Predigt in der Schaustellermesse gehalten hatte.

Maximilian Dohm (13) schenkte Burkhardt Unrau zum 72. Geburtstag eine Modell-Gondel.

Maximilian Dohm (13) schenkte Burkhardt Unrau zum 72. Geburtstag eine Modell-Gondel.

Ganz ergriffen war „Geburtstagskind“ Unrau auch, als ihm Maximilian Dohm, der bereits im vergangenen Jahr zur Laurentiuskirmes das Fahrgeschäft „Break Dancer“ originalgetreu und voll funktionsfähig nachgebaut hatte, ihm nun eine kleine Gondel des Fahrgeschäfts schenkte. Auf dem Kühlergrill der Mini-Gondel: das Emblem des Ford Mustang, den Unrau privat als Auto fährt.