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Update

Verkehrschaos
Bombendrohung gegen Jobcenter in Bergisch Gladbach – Evakuierung aufgehoben

Lesezeit 3 Minuten
Ein Polizeifahrzeug.

Wegen einer Bombendrohung ist die Bensberger Straße vor der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter in Bergisch Gladbach am Mittwochmorgen (29.5.) rund eine Stunde gesperrt gewesen.

Nach einer Bombendrohung hatte die Polizei die Bensberger Straße gesperrt. Ein Verkehrschaos war die Folge.

Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn bahnen sich ihren Weg durch die Stadt, auf der Bensberger Straße stellen die Fahrerinnen und Fahrer die Wagen quer, sperren die Straße rund um die Agentur für Arbeit ab.

Ein Lkw wartet vor einer Polizeiabsperrung.

Nichts geht mehr auf der Hauptverkehrsader der Kreisstadt Bergisch Gladbach: Selbst 40-Tonner müssen auf der Straße wenden – oder warten.

Eine Bombendrohung, die laut Polizei gegen das Bergisch Gladbacher Jobcenter gerichtet war, hat am Mittwoch (29. Mai) gegen 10.40 Uhr die Innenstadt lahmgelegt, nachdem die Hauptverkehrsader zwischen Stadtmitte und Bensberg gesperrt war.

Ich war in einer Untersuchung, als ein Hausmeister reinkam und gesagt hat, wir müssen alle raus.
33-jähriger Kunde der Agentur für Arbeit

Mitarbeiter der Agentur für Arbeit hatten da bereits das Gebäude evakuiert. „Ich war in einer Untersuchung, als ein Hausmeister reinkam und gesagt hat, wir müssen alle raus. Ich habe nur schnell mein Hemd angezogen“, sagt ein 33-Jähriger, der an diesem Morgen einen seit Monaten anberaumten Termin in der Agentur für Arbeit hatte.

Menschen warten auf dem Gehweg neben der Bensberger Straße.

Ganze Schulklassen sind aus dem Gebäude von Arbeitsagentur und Jobcenter in Sicherheit gebracht worden und warten in sicherer Entfernung am Zanders-Bad.

Wie mehrere Schulklassen sowie die Mitarbeitenden und zahlreiche Kundinnen und Kunden der Arbeitseinrichtungen an der Bensberger Straße in Bergisch Gladbach-Heidkamp musste der Mann das Gebäude verlassen. Richtung Stadtmitte wurden unter anderem am Zanders-Bad Sammelpunkte eingerichtet.

Feuerwehr und Rettungsdienst standen für Ernstfall in Deckung bereit

Feuerwehr und Rettungsdienst standen mit zahlreichen Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen auf dem Parkplatz Heidkamper Tor bereit, um im Ernstfall schnell helfen zu können.

Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge stehen auf dem Parkplatz Heidkamper Tor.

Auf dem Parkplatz Heidkamper Tor stehen Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge bereit, um im Ernstfall schnell helfen zu können.

Doch der Notfall trat glücklicherweise nicht ein. Noch bevor das Gebäude von Spezialkräften der Polizei durchsucht werden konnte, wurde die Straßensperrung nach gut einer Stunde wieder aufgehoben.

Es gab Hinweise darauf, dass an der Ernsthaftigkeit deutlich zu zweifeln war.
Tanja Höller, Polizeisprecherin, zur Aufhebung der Sperrung nach einer Stunde

„Es gab Hinweise darauf, dass an der Ernsthaftigkeit deutlich zu zweifeln war“, sagt Polizeisprecherin Tanja Höller auf Nachfrage. Details nennt sie mit Verweis auf ermittlungstaktische Gründe und die Sorge vor Nachahmern nicht.

Nur so viel: „Hätten da irgendwelche Zweifel bestanden, hätten wir natürlich weitere Maßnahmen vor Ort ergriffen.“ Dazu hätte dann auch eine Durchsuchung des Gebäudes mit Spürhunden zählen können.

Bombendrohung gegen Gladbacher Jobcenter war bei Stadt Köln eingegangen

Nach Informationen dieser Zeitung war die Bombendrohung gegen das Bergisch Gladbacher Jobcenter per E-Mail eingegangen. Allerdings nicht bei der Bergisch Gladbacher Einrichtung selbst, sondern bei der Stadt Köln. Dort hatten Mitarbeiter umgehend das Gladbacher Jobcenter informiert. Das habe dann die Polizei Rhein-Berg eingeschaltet, bestätigt Polizeisprecherin Tanja Höller.

Ein Polizeifahrzeuge und Polizisten mit Pylonen haben die Bensberger Straße abgesperrt.

Mehr als eine Stunde geht am Mittwoch (29.5.) nichts auf der Bensberger Straße zwischen Turbokreisel in der Stadtmitte und Braunkohlenstraße in Heidkamp.-

In Eigenregie hätten Agentur für Arbeit und Jobcenter bereits mit der Evakuierung ihres Gebäudes begonnen, so Polizeisprecherin Höller. „Das war genau richtig.“

„Dafür machen wir ja auch regelmäßig Übungen“, sagt Regina Wallau , Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach. Rund 60 Mitarbeitende plus ihre Kunden mussten bei der Agentur für Arbeit das Gebäude verlassen. Weitere 60 Mitarbeitende seien es beim Jobcenter gewesen, so dessen Pressesprecherin.

Verkehrschaos rund um die Stadtmitte und Heidkamp löste sich erst langsam auf

Die Kreispolizei richtete umgehend eine „Besondere Aufbauorganisation“ ein, um den Großeinsatz zu koordinieren. Erleichternd nahmen dann viele Beteiligte nach einer Stunde die Entwarnung auf. Die Menschen konnten ins Gebäude zurückkehren, der Verkehr wieder über die Bensberger Straße rollen. Auch der 33-Jährige, der die Untersuchung beim Arbeitsmediziner so abrupt verlassen musste, war erleichtert: „Hauptsache alle sind gesund, und es ist nichts passiert.“

Durch die Sperrung der Hauptverkehrsachse war es zu einem Verkehrschaos auch in den umliegenden Wohngebieten gekommen, das sich teilweise erst nach Mittag auflöste, weil sich größere Fahrzeuge festgefahren hatten.