Eine Untersuchung hat ergeben, dass es im Gladbacher Ortsteil Schildgen keinen hohen Parkdruck gibt.
Neugestaltung der Altenberger-Dom-StraßeStudie sieht keine Überlastung der Parkplätze in Schildgen
In den nächsten Jahren wird der Straßenraum der Altenberger-Dom-Straße umgebaut. Ab 2024, berichtete Planungsleiterin Wibke Krause den Politikern im städtischen Mobilitätsausschuss, sollen die Arbeiten für Kanal und Straßensanierung inklusive Neugestaltung der Parksituation beginnen und in drei Abschnitten bis vielleicht 2027 laufen.
Offen ist dabei nach wie vor, wie viele Parkplätze es danach noch in der Ortsmitte gibt. Diskutiert wird seit langem über eine Mittenflexibilität mit angeordneten Parktaschen in der Straßenmitte statt am Straßenrand. So wie die Parkplätze aktuell angeordnet seien, könnten sie jedenfalls nicht bleiben, berichteten die beteiligten Verkehrsplaner den Politikern.
Keine Überlastung
Neue Vorschriften würden dies verbieten, Autofahrer und Radler kämen sich zu sehr ins Gehege. Gefährliche Situationen seien vorprogrammiert. Kurzparker dominieren. Bei den vorhandenen Parkplätzen gibt es derzeit keine Überlastung.
Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie zu den Parkplätzen im Ortskern. Der öffentliche Parkplatz Am Schild mit seinen 42 Parkmöglichkeiten ist laut städtischer Untersuchung werktags in den Vormittagsstunden 9.30 bis 13.30 Uhr zu 73 Prozent ausgelastet, ein mittlerer Parkdruck.
Einkaufen in den Geschäften
Überwiegend werde der Parkplatz von Kurzparkern genutzt, um in den Schildgener Geschäften einzukaufen. Meistens seien die Autofahrer nach 30 Minuten wieder weitergefahren. Zu den anderen Tageszeiten sei die Nutzung deutlich geringer, samstags nur zu 45 Prozent. Im Durchschnitt sei der Parkplatz Am Schild zu 60 Prozent ausgelastet.
Die Fachleute hatten die ersten drei Wochen im Juni den Parkplatz beobachtet. Die Untersuchung zu den Parkplätzen an der Altenberger-Dom-Straße hat nach Auffassung der Planer ein ähnliches Bild ergeben. Mit einer Auslastung von 59 Prozent gebe es keinen Parkdruck auf der Straße. Östlicherseits liege die Auslastung bei 72 Prozent, auf der westlichen Seite bei 53 Prozent.
Nicht länger als 30 Minuten
Knapp 80 Prozent aller parkenden Autofahrer hätten nicht länger als 30 Minuten gestoppt, länger als sechs Stunden habe überhaupt kein Autofahrer geparkt. Die Schildgener, stellten die Planer fest, parkten gerne „komfortabel“ auf den Parkplätzen an der Altenberger-Dom-Straße. Ein Rangieren, etwa erforderlich um zum Edeka-Parkplatz zu gelangen, werde möglichst vermieden. Dort gebe es oft noch freie Parkplätze.
Die Ergebnisse der Untersuchung und die Art und Weise der Aufbereitung sorgten im Ausschuss für heftige Debatten. In den Dokumenten sei ja ersichtlich, wie intensiv die privaten Händlerparkplätze ausgelastet sein, kritisierte CDU-Sprecher Harald Henkel. Dies alles gehöre in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Der neue Fachbereichsleiter Marc Höhmann, Nachfolger von Wolfgang Honecker im Amt und zuständig für Stadtentwicklung, Bau und Mobilität, wies dies aber mit Nachdruck zurück.
Frage des Datenschutzes
Die Planer hätten gemäß der Datenschutzrichtlinien ausgewertet, eine nichtöffentliche Beratung sei aus seiner Sicht nicht erforderlich. Kritische Töne zu den Resultaten kamen von CDU-Sprecher Harald Henkel: „Diese reichhaltig mit Diagrammen versehene Untersuchung legt die Vermutung nahe, dass sie hauptsächlich zum Ziel hat, die Umbaupläne der Altenberger-Dom-Straße - mit einer Bevorzugung des Fahrrad-Durchgangsverkehrs - festzuzurren.“
Zu Recht würden die örtlichen Einzelhändler mit ihrer laufenden Plakataktion darauf hinweisen, dass die Wegnahme der geschäftsnahen Parkplätze das Aus für viele Händler bedeuten würde und die örtliche Nahversorgung nicht mehr möglich wäre. Auch in einer vorab verschickten Pressemitteilung äußerte die CDU deutliche Kritik.
Simulation kommt
Was kommen wird, ist eine Computersimulation des Verkehrs in Schildgen und Katterbach. CDU, FDP und Freie Wähler gemeinsam sowie die SPD hatten dazu Anträge gestellt. Im Ausschuss verständigten sich diese vier Fraktionen auf ein gemeinsames Vorgehen.
Der Kern: Der den Ort durchquerende Verkehr solle kürzere Standzeiten vor Ampeln erhalten. In den Kreuzungsbereichen solle Stau vermieden, Ampelschaltungen verbessert werden. Auch Aussagen zur Reduzierung des „Umgehungsverkehrs“ im Ort über Fahner Weg, Nittumer Weg, Hoppersheide und Voiswinkeler Straße gehören zum Auftragspaket.
Die Untersuchung soll aber erst beginnen, wenn der erste Umbau auf der Altenberger-Dom-Straße abgeschlossen ist. Im Ausschuss war der schließlich von SPD-Seite eingebrachte Antrag mehrheitsfähig, CDU, FDP und Freie Wähler schlossen sich an. Grüne und AfD waren dagegen.