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RotationBergisch Gladbach braucht Ersatzquartier für Schulen, die saniert werden

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eine Wiese am Lerbacher Weg in Bergisch Gladbach

Am Lerbacher Weg in Heidkamp könnte die Sofortschule errichtet qwreden

Eine Wiesenfläche am Lerbacher Weg könnte von der Stadt Bergisch Gladbach für eine Rotataionsschule genutzt werden.

Wenn die Gladbacher Stadtverwaltung von „fast alternativlos“ spricht, hat das etwas zu bedeuten. Alternativen gibt es dann eben fast nicht, und ohne eine Umsetzung stehen größere Probleme ins Haus.

Die Verwaltung nutzt jetzt die Formulierung „fast alternativlos“ für eine Fläche am Rand des Stadtteils Heidkamp, am Ortsausgang Lerbacher Weg in Richtung Oberheidkamper Straße und Lerbacher Schloss. Wiesen und Grünland sieht der Betrachter.

Die Stadt beschreibt diese Fläche als „fast alternativlos“ für den Bau einer sogenannten Rotationsschule. Diese Schule, befristet gedacht, soll als Ersatzquartier dienen, wenn das Schulbauprogramm mit seinen zahlreichen Sanierungen und Neubauten noch stärker als bislang nach vorne drängt. Statt zu ihrer bisherigen Grundschule, so die Idee, kommen die Schüler während der Bauzeit zur Rotationsschule.

Schüler kommen, Schüler gehen

Ist ihre Schule saniert, kehren sie zurück, und es kommen die nächsten Schüler aus einer anderen zu sanierenden Grundschulen zur Rotationsschule. Das Gelände am Lerbacher Weg liegt in städtischer Hand ist offenbar auch hinreichend groß für den Bau einer provisorischen Schule.

Selbstredend dass die Fläche gut erreichbar sein muss, einen Busanschluss in der Nähe hat und ansonsten irgendwie zentral in einem Stadtteil liegt. Das alles trifft in den Augen der Stadt auf die Fläche am Lerbacher Weg zu, Allerdings schlagen zwei Herzen in der städtischen Brust.

Im Flächennutzungsplan

Die ins Auge gefasste Fläche ist im Flächennutzungsplan der Stadt als potenzielle Wohnbaufläche enthalten, unter der Sigle Hk4a zu finden. 1,4 Hektar groß und, so die Stadt im Flächennutzungsplan, eine der am besten geeignetsten für neue Wohnbebauung im Stadtgebiet. Vorplanungen gibt es offenbar, die Stadt spricht von Konzeptstudien.

Über 100 Wohneinheiten könnten auf der grünen Wiese entstehen, heißt bei den städtischen Planern, das könnte also auf rund 300 und mehr Bewohner hinauslaufen.

Es fehlen noch Angaben

Diese Fläche also als Schulersatzgelände? Die Verwaltung will in den kommenden Ausschusssitzungen einen Beschluss der Politik dazu. Alternativen – die gebe es ja kaum, auch nach Prüfung diverser anderer Standorte. Andererseits würde die Schule über lange Zeit den Wohnungsbau an dieser Stelle blockieren.

Ab wann und wie lange diese Rotationsschule benötigt wird, ist momentan reine Spekulation. Auch über deren erforderliche Größe fehlen noch Angaben.

Ein Zeitraum von mehr als zehn Jahren für das Schul-Interim erscheint aber nicht aus der Luft gegriffen, angesichts des Tatbestands, dass 19 der 20 städtischen Grundschulen Sanierungsbedarf haben oder neu gebaut werden müsse. Ganz abgesehen von den weiterführenden Schulen und dem anstehenden Neubau der Gesamtschule in Paffrath.

Eigener Antrag

Auch Grüne und SPD sind bereits aktiv geworden. Für den Planungsausschuss hatten sie einen Antrag vorbereitet. Die Fläche solle von der Verwaltung auf sozialen Wohnungsbau und/oder Schulbau geprüft werden (das ist ja schon geschehen).

Die Wohnungskrise sei längst in der Stadt angekommen, es gebe zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Die Fläche in Heidkamp biete eine gute Anbindung, sie können schnell erschlossen werden. Prioritär solle hier sozialen Wohnungsbau kommen, mit ökologische und infrastrukturellen Aspekten. Hier könne bezahlbarer Wohnraum „für die dringendsten Bedarfe“ geschaffen werden. In die Prüfung solle aber auch das Schul-Interim eingeschlossen werden.

Denn, so der Antrag, auch der Bedarf an Schulplätzen steige ja. Gewünscht wird dann noch ein Zeitplan von der Verwaltung.