Nach FahrradunfallStadt Bergisch Gladbach rüstet Sicherheitstechnik auf
Bergisch Gladbach – Assistenten sind meist nützliche Unterstützer, die im Hintergrund arbeiten. Es gibt sie, aber nicht alle bemerken sie. So ähnlich ist es auch bei den neuen Assistenten im städtischen Fuhrpark. Hier gilt zusätzlich: Assistenten sorgen für deutlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Dank der Assistenz haben die Fahrer der schweren Fahrzeuge auch den toten Winkel jederzeit im Blick. Sie ergänzen die vorhandenen Sicherheitssysteme. Die Stadt folgt damit auch dem Regionalverkehr Köln (RVK) und der Wupsi, deren Linienbusse auf zahlreichen Strecken im Bergischen unterwegs sind.
RVK und Wupsi sind im vergangenen Jahr Vorreiter gewesen: Beim RVK sind selbstentwickelte Kamera-Assistenten im Einsatz, die Flotte ist bereits vollständig ausgerüstet. Die Wupsi stattet pro Jahr zehn Linienbusse aus. 2020 berichtete das Kommunalunternehmen, dass 34 ihrer 170 Busse einen Abbiegeassistenten unterwegs seien.
Nach einem tödlichen Unfall in Bergisch Gladbach-Schildgen waren die Busunternehmen aktiv geworden. In Schildgen hatte ein Lkw-Fahrer beim Abbiegen einen Radfahrer im toten Winkel übersehen. Der Schildgener hat auch in Gladbach den Anstoß gegeben. Die Stadt macht es den beiden Busunternehmen jetzt nach: Es wird aufgerüstet bei der Sicherheitstechnik zum toten Winkel.
Aktuell stattet die Stadt sämtliche Fahrzeuge, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, mit den Abbiegeassistenten aus, auch Totwinkel-Assistent genannt. Im Dezember hatte die Stadt 64 Abbiege-Assistenzsysteme zur Nachrüstung älterer Fahrzeuge aus dem städtischen Fuhrpark bestellt - jüngere Modelle haben oft den Assistenten schon an Bord. Nach den Siebeneinhalb-Tonnern sollen auch diejenigen über fünf Tonnen mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet werden.
Im Fuhrpark der Stadt stehen zahlreiche Großfahrzeuge. Etwa die Müllautos und die Kehrmaschinen. Es gibt auch mehrere größere Pritschenwagen und einen Lkw, der zwischen den städtischen Museen pendelt. Wer nicht genau hinsieht, bemerkt die kleinen Assistenten an der Fahrerkabine nicht. Es sind Minikameras, die dem Fahrer auch den Blick in den toten Winkel ermöglichen. Zusätzlich zu den beiden Außenspiegeln, die nicht die gesamten Flächen hinter den Fahrzeugen im Blick haben.
Die Kameras erfassen den Bereich neben dem Fahrzeug und überwachen das Abbiegen. Mit einem Algorithmus erkennt der Assistent Bewegungen, die als „gefährlich“ eingestuft werden. Dann wird der Fahrer sofort gewarnt: Die Farbe auf dem Monitor im Cockpit ändert sich von Grün auf Rot. Ein Buzzer schickt ein akustisches Signal in die Fahrerkabine. Grundsätzlich ist der Assistent wachsam, wenn die Geschwindigkeit unter Tempo 30 fällt.
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Trotz der erheblich erschwerten Einsatzbedingungen, unter der die Mitarbeiter der Kfz-Werkstatt arbeiteten, sei es bereits gelungen, über die Hälfte der Geräte einzubauen, berichtet der Sprecher. Unter anderem habe die Pandemie die Arbeit behindert, Gruppen mussten getrennt werden. Auch der Umzug in den Neubau Obereschbach habe eine Rolle gespielt.
Hinzu sei die tagtägliche Arbeit gekommen. Nach den Ostertagen wird bei der Stadt weiter im schnellen Tempo nachgerüstet: Pro Woche werden zwei Großfahrzeuge an die Reihe kommen. Bei neuen Fahrzeugen, die in den Fuhrpark der Stadt kommen, werden die neuen Assistenten direkt mitbestellt. Eine Nachrüstung ist nicht erforderlich.