Festgenommener 30-Jähriger soll zuvor Polizeischild am Bergisch Gladbacher Stadthaus zerstört haben – Ordnungsamt hilft Polizei.
Spektakulärer EinsatzPolizist wird bei Festnahme in Bergisch Gladbach verletzt
Für Aufsehen hat am Dienstagmorgen, gegen 7.30 Uhr, eine spektakuläre Festnahme in der Gladbacher Innenstadt geführt. Ein Beamter des Bezirksdienstes kämpfte auf dem Boden mit einem Tatverdächtigen, den er festzunehmen versuchte. Laut Polizeibericht hatte der 30-jährige, der Polizei einschlägig bekannte Mann zuvor das Polizeihinweisschild am Eingang zum Stadthaus abgerissen und dieses anschließend in einen Mülleimer geworfen.
Zwei Zeuginnen hatten die massive Sachbeschädigung bemerkt und riefen laut Polizeibericht den Bezirksbeamten zur Hilfe. „Der Tatverdächtigen flüchtete, als er den Beamten sah“, so Polizeisprecher Christian Tholl. Dem Polizeibeamten des Bezirksdienstes sei es jedoch gelungen, den Mann einzuholen. Der jedoch wehrte sich. Es kam zum Handgemenge.
Dem Polizeibeamten gelang es schließlich, den Mann zu Boden zu bringen und dort zu fixieren. Ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes half dabei, dem 30-Jährigen Handfesseln anzulegen, wie Polizeisprecher Christian Tholl im Gespräch mit dieser Zeitung bestätigte.
Zur Unterstützung waren zwischenzeitlich weitere Beamte der Polizeiwache gerufen worden, deren Ankunft jedoch eine Weile dauerte, während der Ordnungsamtsmitarbeiter die Szene vor Ort gesehen hatte und dem Polizeibeamten zur Hilfe geeilt war. Der Bezirksbeamte wurde durch den Widerstand des Festgenommen verletzt.
Ein Atemalkoholtest bei dem 30-Jährigen ergab einen Alkoholwert von zwei Promille. Eine Blutprobe wurde ihm nicht abgenommen. Nach Informationen dieser Zeitung hat dies der dafür hinzugezogene Richter abgelehnt. „Das ist in solchen Fällen eine Entscheidung eines Richters“, so Polizeisprecher Tholl. Lediglich bei Verkehrsdelikten werde nach einem Atemalkoholtest routinemäßig auch eine Blutprobe entnommen.
Die Polizei erteilte dem Beschuldigten einen Platzverweis für die Innenstadt. „Um weitere Straftaten zu verhindern“, so Polizeisprecher Tholl. Die Polizei eröffnete ein Strafverfahren gegen den 30-Jährigen: wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.