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Gladbacher Spitze in QuarantänePolitiker trugen in Sitzungspausen teils keine Masken

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In einer mobilen Testanlage vorm Bensberger Rathaus konnten sich Teilnehmer der Hauptausschusssitzung vom 3. März gestern auf das Coronavirus testen lassen.

Bergisch Gladbach – Zehn Personen aus der Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung und Politik sind vom Gesundheitsamt des Kreises in Quarantäne geschickt worden, nachdem ein Politiker wie berichtet zwei Tage nach der Hauptausschusssitzung in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Das hat der Krisenstab des Kreises am Dienstag bestätigt.Im Sitzungssaal seien sämtliche Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten worden, bestätigte Birgit Bär vom Krisenstab am Dienstag auf Anfrage Angaben der Stadt.

Lüftungspause und Schutzmaßnahmen nicht richtig eingehalten

Vor dem Sitzungssaal sollen allerdings nach Informationen dieser Zeitung bei Lüftungspausen teilweise Schutzmaßnahmen nicht hinreichend eingehalten worden sein. Das Kreisgesundheitsamt hatte neben den direkten Sitznachbarn des nachträglich positiv getesteten Sitzungsteilnehmers weitere Politiker und Verwaltungsmitarbeiter unter Quarantäne gestellt. Darunter sollen sich nach Informationen dieser Zeitung auch zwei Beigeordnete befinden.

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Zu Namen wollte sich die Stadtspitze am Dienstag auf Nachfrage nicht äußern. Bürgermeister Frank Stein, der sich wie berichtet ebenfalls in Quarantäne befindet, nehme aber eine Reihe von Terminen per Videoschaltung wahr, sagte Stadtsprecherin Marion Linnenbrink.

Die für Dienstagabend geplante weitere Sitzung des Hauptausschusses, der eigentlich den städtischen Haushalt verabschieden sollte, wurde abgesagt. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest, so die Stadtsprecherin am Abend.

Bürgermeister Frank Stein auch Anfang November in Quarantäne

Seinen ersten Arbeitstag als Bürgermeister hatte Frank Stein Anfang November ebenfalls bereits aus der Quarantäne heraus bestritten. Damals war er nach einem Corona-Fall im persönlichen Umfeld positiv auf das Virus getestet worden.

Beim aktuellen Fall aus dem Ausschuss steht laut Krisenstab noch nicht fest, ob es sich um eine Infektion mit einer ansteckenderen Virusvariante handelt. Weitere Quarantäneanordnungen seien jedoch vorerst nicht zu erwarten, sofern keine weiteren Corona-Fälle bei den unter Quarantäne Stehenden sowie durch die gestern erfolgten freiwilligen Tests für weitere Sitzungsteilnehmer diagnostiziert würden, hieß es am Abend.