Das Gladbacher Volksfest trotzt auch im 181. Jahr widrigen Bedingungen: Energienot und Mangel an Helfern für Auf- und Abbau.
Zum 181. MalGladbacher Pfingstkirmes eröffnet – trotz erschwerter Bedingungen
Seit 181 Jahren zieht die Kirmes in Gladbach die Menschen in ihren Bann. Doch die Macher haben auch ein Jahr nach der Rückkehr aus der verordneten Corona-Zwangspause mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen, wie Schaustellervereinsgeschäftsführer Burkhardt Unrau gestern inmitten des Aufbautrubels für die am Samstag eröffnende Pfingstkirmes zu bedenken gab.
Zwar verzichtet die Stadt als Veranstalter wie angekündigt auch das zweite Jahr nach der Pandemie auf Standgebühren, wie Unrau betonte. Die Strompreise jedoch seien ins Unermessliche gestiegen, bei Hilfsprogrammen abermals die „Schausteller vergessen“ worden, die obendrein damit zu kämpfen hätten, Mitarbeiter für Auf- und Abbau zu finden. „Hier sind Familien, die bauen nun selbst ihre Geschäfte nacheinander auf, weil sie nur noch anderthalb Mitarbeiter haben“, so Unrau am Rande der Vorstellung seiner Autobiografie.
Dennoch, so Unrau, würden alle alles dafür tun, damit die Kirmes am Samstag, 27. Mai, Punkt 12 Uhr, offiziell eröffnet wird. Dazu gehört es auch, sich plötzlich ergebende mögliche Probleme notfalls mitten in der Nacht noch zu lösen. So wie in der Nacht zu Montag, als Unrau auffiel, dass die neue E-Ladesäule auf dem Stadthausparkplatz gegebenenfalls die Stromversorgung der seit gestern dort auffahrenden Schaustellerunterkünfte konterkarieren könnte.
Gladbacher Pfingstkirmes „eine der schönsten Innenstadtkirmessen im ganzen Land“
Am nächsten Morgen dann allerdings die Entwarnung vom Stromversorger: Die Ladesäule zieht nur Strom, wenn der benachbarte Verteilerkasten nicht anderweitig genutzt wird, so Unrau. „Da hat jemand mitgedacht“, lobt der leidenschaftliche Kämpfer für die Kirmes. „Die Bergisch Gladbacher ist eine der schönsten Innenstadtkirmessen im ganzen Land“, sagt er und die anwesenden Schausteller nicken zustimmend.
Von Pfingstsamstag bis Dienstag, 30. Mai, warten sie auf dem Konrad-Adenauer-Platz und rund um den Bergischen Löwen, in Forum-Park und Hauptstraße mit 13 Fahrgeschäften für Klein und Groß sowie rund 40 Buden auf. Die rasanten „Frisbee“ und „Break dance“ sind ebenso mit dabei wie der Musik-Express, aber auch der Autoscooter „Route 66“, das Familienfahrgeschäft „Ring Renner“ oder die traditionelle Schweinchenbahn, die junge Kirmesgäste in ein Märchenland entführt.
Zur offiziellen Eröffnung am Samstag, 27. Mai, 12 Uhr mit Bürgermeister Frank Stein, Landrat Stephan Santelmann und Kreisdechant Norbert Hörter werde es neben Bierfassanstich und Glockengeläut auch wieder einen Freifahrchips-Regen geben, kündigt Schaustellervereinsgeschäftsführer Unrau an. „Und zum Abschluss sorgen die Schausteller am Dienstagabend nach Einbruch der Dunkelheit wieder für ein Feuerwerk.“