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Gastronomie in GladbachEhemalige Mitarbeiterin eröffnet Kult-Frittenbude in Paffrath neu

Lesezeit 3 Minuten
Sonja Grell steht vor weißen Kacheln.

Sonja Grell eröffnet die Paffrather Frittenbude neu.

Die Paffrather Frittenbude in Bergisch Gladbach hat eine neue Betreiberin.

Sonja Grell (51) hat Geburtstag. Kurz darauf eröffnet sie als neue Mieterin die „Paffrather Frittenbude“. Es ist ihr Geschenk an sich selbst.

Doch der Reihe nach: Die Spatzen pfiffen es schon lange von den Paffrather Dächern: Die Räumlichkeiten der kultigen „Paffrather Frittenbude“ suchten einen neuen Mieter. Und prompt pfiffen sie auch in der Paffrather Facebookgruppe, und zwar, dass die Zeit am besten nur eine zurückdrehen kann: Sonja Grell.

Die Geschichte beginnt 1969. Gerta und Helmut Parsch machen sich in Paffrath mit ihrem Würstchenwagen einen Namen. 40 Jahre später hat ihre Imbissbude Kultstatus. Aber wie so oft stirbt mit der alten Generation mehr als nur ein Leben, und das Ladenlokal stand eine Zeit lang leer.

Bergisch Gladbacherin besserte ihr Taschengeld in Frittenbude auf

Für die Bergisch Gladbacherin Sonja Grell bedeutete das viel mehr als ein trauriger Anblick. Sie hat viele schöne Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit mit Gerta Parsch: Mit jungen Jahren hat sie hier ihr Taschengeld aufbessern können und mitgearbeitet. Das war für sie nicht fremd, denn Mutter Resi verkaufte seinerzeit Pommes in der Bretterbude vor dem Hertie.

Während ihrer Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin und noch gefühlte 25 Jahre lang blieb Sonja Grell von Zeit zu Zeit dabei. Es sei mit Gerta Parsch eine vertraute Freundschaft entstanden, die bei einem gemeinsamen Urlaub auf Jamaika ihren Höhepunkt gefunden habe. „Ich habe bei ihr alles von der Pike auf gelernt“, taucht ihr Blick beim Erzählen in die Vergangenheit. „Man kann so viel falsch machen.“

Es beginne schon mit der Kalkulation. Die sei abhängig von Wetter, Fernsehprogramm, Veranstaltungen. Schließlich soll ja alles frisch zubereitet sein. Auch Bratwurst, Schaschlik, Currywurst und Pommes, alles habe seine eigenen Regeln. Und die kennt Sonja Grell genau. „Mir hat das immer Freude bereitet“, gesteht sie. „Ich habe gern mit Menschen zu tun, das macht Spaß. Und wenn man etwas mit Spaß macht, dann gelingt es auch.“

Paffrath steht sonntags später auf, das weiß man mit der Zeit.
Sonja Grell, Betreiberin der Paffrather Frittenbude

Inzwischen hat sie sich entschlossen, das Wagnis „Die Paffrather Frittenbude“ neu zu starten, , am 1. Februar, ist die Eröffnung. Alles soll so werden wie früher, ein Déjà-vu-Erlebnis sozusagen, oder besser ein „Nach-Hause-Kommen“. Die Inneneinrichtung hat Sonja Grell genauso erhalten, die Rezepte sind geblieben, die Lieferanten auch.

Sonntags möchte sie erst um 17 Uhr öffnen. „Paffrath steht sonntags später auf, das weiß man mit der Zeit“. Auch möchte sie diesen Wochentag mit ihrer Familie verbringen. Mit Ehemann Dirk, ihren beiden Kindern Sophie und Nils, mit Kater Micky und dem Chiwawa-Shihtzu-Mix mit Namen Poldi.

Zum Probelauf drehten zwei Hähnchen auf dem Stock ihre Runden, und für Sonja Grell erfüllte sich ein Traum. Denn tief in ihrem Herzen möchte sie den Laden zu Ehren von Gerta Parsch wieder dahin bringen, wo sie ihn verlassen hat.