Stadt verzichtet auf SandkastenNeuer Spielplatz in Refrath ist nicht unumstritten
Bergisch Gladbach – Die einen finden den neueingerichteten Kinderspielplatz in Refrath am Peter-Bürling-Platz innovativ. Andere hätten gerne die bekannten Spielgeräte zurück. Auch in den Eltern-Chatgruppen mancher Refrather Kitas ist der Spielplatz deshalb Thema.
Er ist seit Juni von der Stadt umgestaltet worden, finanziell maßgeblich unterstützt vom Verein „Wir für GL“. Jetzt hat der Spielplatz zwar einen „Tante-Emma-Laden“, aber keinen Sandkasten mehr und keine große Rutsche und auch keine Wippe.
Stadt Bergisch Gladbach verzichtet auf Sandkasten
„Der Sand ist leider immer woanders gewesen. Nur nicht im Sandkasten“, begründet Stadtsprecher Martin Rölen den Verzicht. Auch die Kanalschächte im Umfeld seien von den Sandmengen blockiert worden. „Es gibt ja einen Sandkasten am Spielplatz am Kahnweiher. Das ist nicht weit entfernt“, sagt Rölen. Die Stadt habe am Bürling-Platz bewusst auf den Sandkasten verzichtet. Mit dem neu aufgebauten Kaufladen soll das kreative Spielen angeregt werden, die kindgerechten Bauteile mit Fensteröffnung und Türchen sind laut Stadt und Verein „Wir für GL“ die Attraktion des neuen Kinderspielplatzes.
Schon bei der Redaktionstour dieser Zeitung in diesem Sommer hatten sich in Refrath mehrere Leser gemeldet und auf den fehlenden Sandkasten hingewiesen. Eine Mutter aus einer Kita in Refrath berichtet aus der Chatgruppe, dass Kinder mit dem „Tante-Emma-Laden“ nichts anfangen könnten. Das sei ja ein „Babyspielplatz“, so der Kommentar eines Siebenjährigen. Ein anderes Kind habe geweint, weil die geliebte Rutsche auf einmal nicht mehr vorhanden sei. „Wie und was sollen die Kinder da spielen?“, fragt die Mutter.
Mehr Spielmöglichkeiten als zuvor
Stadt und „Wir für GL“ wollten sich in nächster Zeit zusammensetzen und nach Verbesserungen suchen, sagt der Sprecher auf Nachfrage. Die neuen Spielgeräte seien multifunktionell ausgelegt, auch quantitativ gebe es viel mehr Spielmöglichkeiten als vorher. Pädagogische Gesichtspunkte seien bei der Auswahl entscheidend gewesen. Die neuen Spielgeräte würden künftig häufiger auf den Gladbacher Spielplätzen zu finden sein.
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Am Dienstagnachmittag hatte der Verein „Wir für GL“ ein Einweihungsfest für Kinder und Eltern ausgerichtet. Den „Tante-Emma-Laden“ konnten die Besucher in Augenschein nehmen und auch die anderen Spielgeräte, unter anderem eine „Spielkiste mit Palettenstapel“. „Der Spielplatz wird besonders schön“, hatte die Stadt als Zwischenmeldung berichtet, nachdem sich die Fertigstellung um zwei Monate verzögerte.