VerkehrNeuer Radweg in Bergisch Gladbach bringt Fahrradfahrer in Gefahr

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Zu sehen sind die Markierungen des neuen Radwegs. Der Anwohner steht daneben auf dem Bürgersteig.

Der Radweg an der Alten Wipperfürther Straße in Bergisch Gladbach bringt Radfahrer in Gefahr, weiß Anwohner Ronald Block aus eigenem Erleben.

Ein Anwohner spricht von einem Schildbürgerstreich. Die Stadt weist den Vorwurf einer Fehlplanung an der Alten Wipperfürther Straße zurück.

Anwohner Ronald Block spricht von einem Schildbürgerstreich: Die Schmalspur-Planung an der Wipperfürther Straße in Bergisch Gladbach bringe Radfahrer in Gefahr. Er warnt alle Autofahrer: „Seien Sie vorsichtig, in der Rechtskurve gegenüber der Straße Jägerhof verspringt der Radweg auf die Straße.“ Die Stadtverwaltung weist den Vorwurf einer Fehlplanung zurück.

Auf dem bergab führenden Fahrradweg Richtung Paffrather Straße gewinnen Radler automatisch an Fahrt. „Das ist so“, bestätigt Block, als Rentner sei er gewiss kein Raser. Trotzdem sei er, als er das erste Mal Bekanntschaft mit dem neuen Radweg gemacht habe, ins Schlingern geraten, als er im letzten Moment mit einem Lenkmanöver verhindert habe, nicht auf die viel befahrene Wipperfürther Straße zu geraten. Denn in einer schlecht einzusehenden Rechtskurve gegenüber der Straße Jägerhof verengt sich die Spur auf dem neu sanierten Teilstück des Radwegs im Kurvenbereich auf eine Breite von gerade einmal 95 Zentimetern.

Die Fehlplanung hat uns Steuerzahler sehr viel Geld gekostet. Unfassbar diese Aktion
Ronald Block, Anwohner Alte Wipperfürther Straße in Bergisch Gladbach

„Die Fehlplanung hat uns Steuerzahler sehr viel Geld gekostet“, kritisiert der Hobby-Radfahrer, „unfassbar, diese Aktion!“ Exakt sind es 276.000 Euro, die die Stadt ausgegeben hat, um die 300 Meter lange Strecke zwischen den Einmündungen Jägerhof und Peter-Landwehr-Straße velofreundlicher zu machen. Ziel ist es gewesen, vor allem die Sicherheit der Schüler zu erhöhen, die mit dem Fahrrad zur Integrierten Gesamtschule Paffrath fahren.

Zuerst standen etwa ein halbes Jahr lang rot-weiße Baken als Überbrückungslösung neben dem Randstein auf dem Radweg. Kürzlich sind dann als endgültige Lösung zwei Sicherheitsmarkierungen angebracht worden. Die eine weiße Linie begrenze die Fahrbahn und verdeutliche zudem den Hochboardverlauf, damit Autofahrer dort nicht parken oder ausweichen, erläutert Stadtsprecher Patrick Ortmanns.

Weiße Linien sollen laut Stadt für Sicherheit sorgen 

Die zweite auf den Radweg gemalte weiße Linie markiere „den Sicherheitsraum für den Radfahrer, damit dieser nicht zu nah an die Fahrbahn gelangt“, erklärt Ortmanns. Bei Radwegen müsse ein 50 Zentimeter breiter Sicherheitstrennstreifen zum fließenden Verkehr eingehalten werden. Er betont: „Also keine Fehlplanung.“

Das sieht Block anders: „Uns Radfahrern sind 50 Zentimeter geklaut worden.“ Der neu sanierte Radweg entlang der Wipperfürther Straße sei genauso schmal wie vorher. Monatelang sei die „Alte Wipper“, wie er die B 506 nennt, halbseitig gesperrt gewesen, dies habe für lange Rückstaus an den Baustellenampeln gesorgt. Block bleibt dabei: „Herausgekommen ist ein Ergebnis, das mangelhaft ausgeführt wurde.“

Genauso abrupt wie die neue Radstrecke beginnt, geht sie nach 300 Metern wieder in den in die Jahre gekommenen holprigen Geh-Radweg über. „Der weitere Verlauf des Radwegs in Richtung Paffrather Straße soll auch saniert werden“, kündigt Ortmanns an. Aufgrund anderer Projekte gehöre dieses Vorhaben nicht zum aktuellen Arbeitsprogramm.

Die gegenüberliegende Seite solle im kommenden Jahr saniert werden. Der bestehende Radweg erhalte dann eine neue Deckschicht.