VorzeigeprojektNeue Grundschule in Bergisch Gladbach feiert Richtfest

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Links ist ein Teil des eingerüsteten Rohbaus zu sehen. Rechts ein Teil der Gäste. Der Bürgermeister spricht in ein Mikrophon.

In einer feierlichen Zeremonie ist das Richtfest für den Neubau der Grundschule in Bensberg begangen worden.

Die neue Grundschule in Bensberg setzt Maßstäbe: 18,5 Millionen Euro kostet der Neubau, vollgepackt mit moderner Technik.

Noch sieht es am Freitag sehr nach Baustelle aus, über die eindrucksvoll ein 40 Meter hoher gelber Kran ragt. Aber der Blick auf den Rohbau gibt einen Vorgeschmack darauf, wie die neue GGS Bensberg aussehen wird, erster Grundschulneubau in der Stadt seit Jahrzehnten. „Eine in jeder Hinsicht perfekte Schule“, weckt Bürgermeister Frank Stein beim Richtfest Vorfreude bei Schülern und Lehrern.

„Ein Haus, ein kunterbuntes Haus“, singen 16 Jungen und Mädchen aus den Klassen 1 bis 4 das Pippi-Langstrumpf-Lied, begleitet auf der Gitarre von ihrem Lehrer Bernhard Hargarten und dem rhythmischen Klatschen der rund 40 geladenen Gäste. Das neue dreistöckige Gebäude wird Maßstäbe setzten, nicht nur, was die Ausstattung anbelangt. Die Räume für rund 200 Schüler in acht Klassen werden für die moderne Nutzung mit Computern und Internet ausgestattet.

Der Polier steht auf dem Gerüst.

Hoch aufs Gerüst stieg der Polier, eine Tradition bei Richtfesten.

Im Erdgeschoss befinden sich der Verwaltungstrakt mit dem Lehrerzimmer und den Räumen für Schulleitung und Hausmeister sowie die großzügige Mensa mit hohen Decken und Frischkochküche. In den beiden oberen Etagen sind die Klassenzimmer, angeordnet nach dem Lernkonzept sogenannter Lerncluster. Lange Gänge, die keinen Nutzen haben, entfallen.

Aber auch energetisch wird die GGS Bensberg zur Vorzeigeschule: Geheizt wird mit einer Luftwärmepumpe, Photovoltaik kommt aufs Dach. „Das wird die erste nach-fossile Schule in der Stadt“, betont Bürgermeister Stein nicht ohne Stolz später beim Rundgang.

Das alles hat seinen Preis: 18,5 Millionen Euro. „Dabei wird es aber bleiben“, meint Alexandra Meuthen, Fachbereichsleiterin Immobilienbetrieb. Ursprünglich rechnete man mit 12,5 Millionen Euro. Im Frühjahr 2022 musste die Investitionssumme dann um sechs Millionen Euro aufgestockt werden – wegen massiv gestiegener Baukosten.

Die Kinder stehen nebeneinander und singen.

Mit ihrem Pippi-Langstrumpf-Lied drückten die Kinder der GGS Bensberg ihre Vorfreude auf den Umzug in den Neubau Ende 2025 aus.

Ende 2025 soll die neue Einrichtung eröffnen. „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass das klappt“, zeigt sich Architekt Christoph Möltgen, Sachgebietsleiter im städtischen Fachbereich Hochbau optimistisch.

Unvorhersehbare Hürden haben auch dafür gesorgt, dass die zunächst angepeilte Eröffnung Anfang 2025 nicht eingehalten werden konnte: Für die Verzögerung sorgten Probleme beim Abbruch des Altbaus aufgrund der Schadstoffsanierung sowie die Notwendigkeit der Verankerung des Neubaus an der Baugrube mit Stahlträgern. Somit muss die GGS Bensberg länger als gedacht in den Containern an der Saaler Mühle bleiben. Die meisten Kinder haben ihre gesamte Schulzeit in dem Provisorium verbracht.

Die beiden stehen nebeneinander. Frau will hält ein Brot in der Hand.

Schulleiterin Uta Will nimmt Brot und Salz als vorgezogenes Begrüßungsgeschenk von Bürgermeister Frank Stein entgegen.

Schulleiterin Uta Will erinnert sich an die vielen Beschwerde-Mails, die sie an die Stadtverwaltung geschrieben hat, wenn es mal wieder irgendwo hakte: „Wenn es ganz dringend war, habe ich Sie, Herr Bürgermeister, in CC gesetzt.“ Ein Dank für die Geduld ist ihr von vielen Seiten sicher: „Kinder und Lehrpersonal hatten es nicht einfach“, sagt Möltgen.

Aber auch aus einem anderen Grund eilt es, dass der Neubau fertig wird: Denn auf einem Teil des Geländes an der Saaler Mühle, wo jetzt die Container stehen, soll ein Neubau in Modulbauweise platziert werden, um die Raumnot des Otto-Hahn-Gymnasiums zu beheben.

Das letzte Wort haben bei einem Richtfest die Zimmerleute. So steigt Polier Kuhn auf das Gerüst. Mit den Worten „Plant weiter wie bisher, dann wird es eine Meisterleistung“ wirft er sein Schnapsglas hinab. Es zerspringt auf dem Betonboden. Mögen die Scherben der Grundschule Glück bringen.

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