Auf dem Evangelischen Friedhof in Bergisch Gladbach sind die Gärten der Erinnerung erweitert worden.
TrauerkulturNeue Formen der Bestattung auf Bergischer Gladbacher Friedhof
Seit dem Jahre 1870 besteht der evangelische Friedhof am Quirlsberg, Nachfolger eines ersten Friedhofs der Gladbacher Protestanten in der Stadtmitte. Dessen Geschichte reicht zurück bis in die1770er-Jahre.
Erweiterungen und Veränderungen hat es in der Geschichte dieses Neuen Friedhofs immer wieder gegeben, und wer sich eingehender mit der Geschichte der Begräbnisstätte beschäftigt, stößt auf fünf Erweiterungswellen; eine letzte gab es um 1955 an der Ostseite, verbunden mit dem Bau einer Trauerhalle. Nicht nur der Friedhof, auch die Begräbniskultur hat sich in den vergangenen anderthalb Jahrhunderten sehr grundlegend verändert.
Oberhalb der Kirche
Der Friedhof oberhalb der evangelischen Gnadenkirche hat seine besondere Geschichte, die Gräber der Verstorbenen aus den Gladbacher Papiermacherdynastien sind hier zu finden, längst nicht nur die der Familie Zanders, auch Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur sind hier beerdigt.
Manche Besucher empfinden einen Besuch als Wohltat, das Friedhof ist eingebettet in eine grüne Oase inmitten des Bergisch Gladbacher Stadtdschungels.
Gut angenommen worden sind die vor 16 Jahren entstandenen „Gärten der Erinnerung“, ein Angebot der Genossenschaft der Kölner Friedhofsgärtner. Pflegeleichte Erd- und Urnenbestattungen gibt es hier, die Grabstellen finden sich an einem kleinen Gewässer, unter Bäumen, in einem Park. Manches wirkt hier wie ein Gärtchen innerhalb des evangelischen Friedhofs.
Neues Angebot
Weil diese Art der Bestattung von den Angehörigen der Verstorbenen gut angenommen wird, wird sie ausgebaut. Gemeinsam feierten die Genossenschaft der Friedhofsgärtner und die Evangelischen Kirchengemeinde als Träger des Friedhofs am Donnerstag die Erweiterung der „Gärten der Erinnerung“.
Auch die Evangelische Gemeinde mit Pastor Carsten Bierei nutzte den Festtag, um ergänzende Angebote für pflegeleichte Grabstätten vorzustellen. Auf dem einzigen protestantischen Friedhof im Stadtgebiet werden Gräber grundsätzlich stärker nachgefragt, die den Angehörigen keinen großen Pflegeaufwand bereiten.
Das ist ein neues Angebot: mehrere Mustergräber hat die Kirchengemeinde an verschiedenen Stellen auf dem Friedhof angelegt, auch diese Gräber und die Art ihrer Pflege wurden am Donnerstag vorgestellt. Zum Festakt konnte Pfarrer Bierei als Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde unter anderem Lutz Pakendorf als Geschäftsführenden Vorstand der Kölner Friedhofsgärtner begrüßen, Marc Zillken, Geschäftsführer der Friedhofsgärtnerei Zillken, und Irmtraud Schumacher als Friedhofsbeauftragte und Vorsitzende des Fördervereins Evangelischer Friedhof Quirlsberg.
Die Einweihung der neuen Begräbnisstätte innerhalb des Friedhofs nahm anschießend Pfarrei Bierei vor. www.bestattungsgaerten.de