Was Menschen mit der Politik einer Partei oder einer Koalition verbinden, das entspricht selten den Wünschen der Politik. Die CDU zum Beispiel kämpfte bei der vergangenen Kommunalwahl mit dem Image von Stagnation und Ämterpatronage. Wann und wie sich dieses Image bildete, ist schwer zu sagen. Die CDU hatte es sich aber redlich verdient.

Die jetzige Rot-Grüne-Koalition und Bürgermeister Frank Stein arbeiten auch an ihrem Image. Am Start – als Ampel noch zusammen mit der FDP – war es verbunden mit Begriffen wie Erneuerung und Aufbruch. Die Stadt sollte geampelt werden. Die Koalition und das Ampeln ist inzwischen Geschichte – und aus dem Ampeln ist ein Gehampel geworden. Sinnbildlich steht dafür die Laurentiusstraße.

Als Symbol für die Verkehrswende aufgeblasen

Zur Fahrradstraße erkoren wurde dort gegen jeden Sachverstand – auch in der eigenen Verwaltung – ein Verkehrsversuch gestartet. Denn die Grünen haben die Laurentiusstraße als Fahrradstraße zu einem Symbol für die Verkehrswende aufgeblasen und können partout nicht davon lassen. Und die wirklich wichtigen kommunalen Themen? Zanders, Schulen, Wohnungsnot?

Es geht nicht voran, und den Worten des Bürgermeisters Stein, dass es für diese Probleme eben eine lange Vorlaufzeit brauche, fällt es immer schwerer zu glauben. Es verfestigt sich ein anderes Image. Großen Worten folgen keine großen Taten, sondern erbitterter Streit um Symbole. Kann sein, dass Grüne, SPD und Bürgermeister Stein mit diesem Image in die nächste Kommunalwahl gehen. Wenn dann gefragt wird, wann das schlechte Image wohl entstand, kann heute eine Antwort gegeben werden: beim Gehampel um die Laurentiusstraße.