Kein Becken gegen die FlutIn Bergisch Gladbach wird die Regenrückhaltung saniert
Bergisch Gladbach – Stell dir vor, es ist Jahrhundert-Hochwasser und das Rückhaltebecken ist außer Betrieb. Das ist am 14. Juli an der Hüttenstraße in Heidkamp so gewesen. Dieses Becken saniert die Stadt gerade, die Baumaßnahme ist seit langem geplant. Die Sperrung war aus Sicht der Stadt halb so schlimm wie man vermuten könnte.
Was die Fachleute beim Abwasserwerk sagen, ist folgendes: Es handelt sich an der Hüttenstraße um ein Regenrückhaltebecken, kein Hochwasserbecken. Gegen Hochwasserfluten helfe dieses Becken nicht, und auch am Tag des Hochwassers wäre dies so gewesen, wenn das Becken in Betrieb gewesen wäre. Die Hinterlieger in Gronau hätten also so oder so nasse Füße bekommen.
Rückhaltung nur bei normalen Regenmengen
Es gehe bei den Regenrückhaltungen um die „normalen“ Regenmengen, die aus der Umgebung der Hüttenstraße (Gewerbegebiet Zinkhütte) in Richtung des Scheidtbachs fließen. Sie gehen zunächst in die Rückhaltung, danach laufen sie gedrosselt weiter in das Gewässer, immer schön langsam.
„Diese langsame Abgabe hat ökologische Gründe“, erklärt Martin Rölen aus der Pressestelle der Stadt. Zur Vermeidung von Hochwasser sei dieses Becken nicht gebaut worden und auch nicht dafür vorgesehen. Das Becken am Hebborner Kreuz und ein erst vor kurzen gebautes an der Kieppemühle seien hingegen im Dienste des Hochwasserschutzes errichtet worden. Das Becken Hüttenstraße habe damit nichts zu tun, es könne diese großen Hochwassermengen auch überhaupt nicht auffangen. „Regenrückhaltebecken und Hochwasserschutz sind zwei unterschiedliche Dinge“, sagt Martin Rölen.
Bester Blick vom alten Bahndamm
Vom alten Bahndamm aus sind die aktuellen Arbeiten am Becken am besten zu sehen: Mit schwerem Gerät wird das Becken saniert. Bauherrin ist die Stadt, die neben dem Hochwasserschutz auch ein Auge auf „normale“ Regenereignisse haben muss. Die Instandhaltung dieser Bauwerke ist Aufgabe des Abwasserwerks der Stadt.
Das Becken an der Hüttenstraße, unweit der Produktionsstätten eines bekannten Lebensmittelherstellers, entlastet bei Regenfällen den Scheidtbach, der in seinem weiteren Verlauf in den Rodenbach übergeht. „Das Wasser wird kontrolliert abgegen in den Bach“, erklärt der Sprecher.
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Rund 3000 Kubikmeter Wasser gehen in das Becken Hüttenstraße. Als offenes Erdbecken ist es konzipiert, es liegt normalerweise trocken. Mit einer Asphaltschicht ist das Becken abgedichtet. Und diese Schicht ist undicht geworden und muss ausgebessert werden. Über eine Folie lässt die Stadt in diesen Tagen Rollrasen verlegen. Außerdem müssen verschiedene Zu- und Abläufe saniert werden. Auf dem Damm hat die Stadt einen Betriebsweg angelegt, damit die Arbeiten überhaupt angegangen werden können. Rund 800 000 Euro investiert das Abwasserwerk an der Hüttenstraße. Die Bauarbeiten sollen im Herbst abgeschlossen ein. (cbt)