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Kitas und Offener GanztagFDP fordert mehr Anstrengung von der Stadtverwaltung

Lesezeit 3 Minuten
Kita Symbolbild dpa

Die Liberalen fordern mehr Anstrengungen von der Stadt, die Betreuung in Kindergärten und Offenen Ganztagsschulen zu verbessern. (Symbolbild)

Bergisch Gladbach – Die FDP kritisiert die Blockadehaltung der Stadtverwaltung zu ihren Initiativen, die Betreuung in Kindergärten und Offenen Ganztagsschulen zu verbessern.

Die Liberalen fordern mehr Anstrengungen von der Stadt, kreativere Ideen seien gefragt. Den Entwurf eines neuen Schulentwicklungsplans legt die Verwaltung aber erst im Sommer 2019 vor.

„Wir wollen keinen Schnellschuss landen“, begründet Stadtsprecher Marin Rölen die Verschiebung. Die Stadtverwaltung sehe die Planung als Grundvoraussetzung für Entscheidungen zum Ausbau von Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen an. Ursprünglich war die Vorlage des Schulentwicklungsplans für das Ende dieses Jahres angekündigt gewesen.

Die Vorarbeiten, um etwa die Defizite im Offenen Ganztag auszubauen, liefen aber bereits, berichtet Rölen. Eine Projektgruppe bestehend aus Mitarbeitern der drei Fachbereiche Immobilienbetrieb, Schulamt und Sozialamt besichtige alle Schulen, um Raumpotenziale und Ausbaumöglichkeiten auszuloten. „Das ist sehr zeitaufwendig“, sagt Rölen. Die Ergebnisse der Besichtigungen beispielsweise zur Anzahl von Räumen, Personal, Schülern oder Plätzen im außerschulischen Angebot würden erfasst, um effektiv Erweiterungsbauten planen zu können. Kurzfristig umsetzbare Baumaßnahmen würden jedoch sofort beauftragt. Als Beispiel nennt Rölen die derzeit laufende Umgestaltung der ehemaligen Hausmeisterwohnung zu einem OGS-Raum an der Grundschule An der Strunde.

Erneutes Defizit?

„Das sieht nicht nach Hochdruck aus“, kritisiert Dorothee Wasmuth, jugendpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. Gladbachs Eltern erwarteten Taten. Schon jetzt sei klar, dass es im nächsten Jahr wieder ein Defizit bei den Betreuungsplätzen im offenen Ganztag geben werde. Auch Parteikollegin Annette Glamann-Krüger bedauert, dass der umfangreiche FDP-Antrag mit Vorschlägen zur Verbesserung der Kinderbetreuung keine Resonanz bei der Stadtverwaltung gefunden habe: „Die Stellungnahme der Verwaltung ist enttäuschend.“ Nur ganz allgemein sei in Aussicht gestellt worden, sinnvolle Anregungen aufzugreifen.

Konkret hatte die FDP beispielsweise in ihrem Antrag angeregt, Qualitätszirkel nach dem Vorbild Overaths einzurichten, an denen nicht nur Träger, Schulleitungen und Jugendamt, sondern auch die Elternschaft teilnimmt. Ziel seien unbürokratische Abstimmungen. Sinnvoll sei auch die Optimierung des Anmeldeportals Little Bird. Um Doppelanmeldungen zu verhindern, könne als eindeutiges Identifikationsmerkmal die Steuernummer des Kindes angegeben werden.

Außerdem könne die Gründung einer Wald-OGS wie in Rösrath-Hoffnungsthal das bestehende Angebot ergänzen. Auch könne die Randstundenbetreuung bis 14 Uhr ausgebaut werden. Außerdem setzen sich die Liberalen für mehr Transparenz bei der Platzvergabe ein. Die FDP kündigt an, nicht locker zu lassen: „Wenn weiterhin nichts passiert, werden wir einzelne Punkte erneut als Anträge formulieren“, sagt Dorthee Wasmuth.Mittelfristig fehlen in Bergisch Gladbach 350 Plätze im offenen Ganztag. Das Defizit an Plätzen für eine Betreuung in Kitas und Tagespflege bezifferte die Stadtverwaltung im Juni mit 359 Plätzen.