Im Oktober 2025 wollen die Eigentümer von Schloss Lerbach den Bauantrag für die Revitalisierung einreichen
Schloss LerbachEigentümer von künftigem Gladbacher Hotel betonen Nachhaltigkeit

Das Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach
Copyright: Christopher Arlinghaus
Hinter den historischen Mauern laufen die Planungen stetig voran. Wie die Eigentümer von Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach, Ute Reißdorf und Dr. Heribert Landskron-Reißdorf, am Mittwoch über ihre Pressestelle berichteten, wird aktuell damit gerechnet, den Bauantrag für die Revitalisierung von Lerbach im Oktober 2025 einreichen zu können. Auf Eigentümerseite sind neu ASTOC Architects and Planners verantwortlich, in Köln ist ihr Sitz in der Maria-Hilf-Straße (Südstadt).
Nach Prüfung und Genehmigung des Bauantrags kann dann auch der Erweiterungsbau auf dem ehemaligen Parkplatz des Schosshotels hinter dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble angegangen werden. Unter dem Neubau soll eine Tiefgarage errichtet werden.
Dorint-Hotel kommt
Ein aktualisiertes Datum für die Neueröffnung des Hotels nennt die Mitteilung nicht. Im vergangenen Jahr hofften die Eigentümer, eine Eröffnung bis 2027 erreichen zu können. Die Hotelgruppe Dorint wird Lerbach langfristig auf 20 Jahre pachten und als Vier-Sterne-Superior-Anlage führen, mit Tagungsräumen, Spa und zwei Restaurants.
Von vielen Dingen, die im Kontext des Denkmal- und Klimaschutzes zu beachten seien, berichtet die neueste Mitteilung. Dies erkläre auch, weshalb sich das Projekt derzeit noch in der Planungsphase befinde. Bei den ersten Vorstellungen des Projekts hatte Familie Reißdorf gehofft, bereits im Jahr 2026 das Hotel wiedereröffnen zu können.
Nachhaltige Veränderungen
Zum „Internationalen Denkmaltag“ an diesem Freitag betonen die Eigentümer den ökologischen Charakter des geplanten Umbaus sowie den Aspekt der Nachhaltigkeit, der stets gewahrt werde. Für den Neubau (etwa 70 Zimmer) werde das Cradle-to-Cradle-Prinzip angewandt. Das heißt: Baustoffe und alle übrigen eingesetzten Materialien bleiben im Kreislauf. Auch der demnächst startende Neubau der Feuer- und Rettungswache im Stadtteil Frankenforst wird nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip funktionieren.
Auch im denkmalgeschützten Haupthaus, nach 1893 von Fabrikant Richard Zanders erbaut, werde mit größter Sorgfalt von Hahn Helten Architektur gearbeitet, heißt es in der Mitteilung. Die Inneneinrichtung solle denkmalgerecht aufgearbeitet werden, der Erhalt des Vorhandenen habe höchste Bedeutung. Sichtachsen sollen wiederkehren, der Neubau optisch hinter den vorhandenen Gebäuden zurücktreten. Das historische Bild solle von allen Punkten im Park erhalten bleibe.
Das Denkmal als Auftrag
„Ein Denkmal ist kein Rückblick. Es ist ein Auftrag“, zitiert die Mitteilung Dr. Heribert Landskron-Reißdorf. Das Lerbacher Projekt solle zeigen, „dass sich Geschichte und Zukunft nicht ausschließen, sondern gegenseitig tragen.“ Wie Landskron-Reißdorf betont, soll die umfassend sanierte und erweiterte Hotelanlage vollständig ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Kern dieser Öko-Pläne ist ein Eis-Speicher mit 900 Kubikmeter Volumen, unterstützt von leistungsstarken Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen (auf den begrünten Flachdächern des Neubaus). Auch weitere Standorte seien vorstellbar. Als erstes soll alsbald die Parkanlage dauerhaft für Spaziergänger öffnen. Über 26 Hektar groß ist das Areal von Schloss und englischen Landschaftspark. Planerisch umsetzen soll die Parkgestaltung der britische Landschaftsarchitekt Pip Morrsion.
Er gilt als ein bedeutender Vertreter der Gartenkultur, in Großbritannien hat er unter anderem mit der Neugestaltung des sogenannten „Sunken Garden“ (Versunkener Garten) am Kensington-Palast in London Bekanntheit erlangt.