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UmweltschutzBergisch Gladbach arbeitet an einem Nachhaltigkeitskonzept

Lesezeit 2 Minuten
Nachhaltige Stromerzeugung in Bergisch Gladbach: Solarmodule auf einem Dach einer Turnhalle.

Nachhaltige Stromerzeugung in Bergisch Gladbach: Solarmodule auf einem Dach einer Turnhalle.

Erst soll es ein gefördertes Nachhaltigkeitkonzept geben, dann eine Nachhaltigkeitsmanagement - so der Plan.

Wenn auch Bergisch Gladbach eine hoch verschuldete Stadt ist und - wenn kein finanzielles Wunder geschieht - das auch so bleiben wird, so wird doch Geld investiert. Zum Beispiel in eine Nachhaltigkeitsstrategie und dann in ein Nachhaltigkeitsmanagement. Jedenfalls hat das der Rat so beschlossen.

Ausgelöst wurde diese Entscheidung von ganz, ganz oben. Die Vereinten Nationen haben bereits 2016 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch Sustainable Development Goals, SDGs) festgelegt, die bis 2030 in allen Staaten der Erde erfüllt sein sollen. Acht Jahre später reagiert der Bergisch Gladbacher Rat.

Im Kern geht es um einen „ganzheitlichen Handlungsansatz“

„Der kommunalen Ebene kommt eine Schlüsselrolle als zentraler Akteur zu, bei der wir als Kommunen Treiber und Vorbild, aber auch auf der Umsetzungsebene mitverantwortlich sind“, so der Beigeordnete Thore Eggert (FDP) zu der Agenda 2030.

Im Kern geht es um einen „ganzheitlichen Betrachtungs- und Handlungsansatz“ der auf Bereichen angewandt werden soll. Das klingt sehr theoretisch und ist es erst einmal auch. Es geht um buchstäbliches alles. Ökonomie, Ökologie und soziale Gerechtigkeit. Konkret wird etwa nachgehalten, welche Baumaterialien verwendet werden, woher der Strom kommt, was mit dem Müll passiert, aber auch welche Personengruppe sich überhaupt nachhaltiges Essen leisten kann. „Ich freue mich, die Resolution zu unterzeichnen, damit Bergisch Gladbach auf den richtigen Weg gelangt, in allen Belangen nachhaltig zu handeln“, so Bürgermeister Frank Stein (SPD).

Die Erstellung der Strategie wird viel Geld kosten

Aber die Erstellung der Nachhaltigkeitsstrategie und erst recht das Nachhaltigkeitsmanagement kostet Geld. Viel Geld. In der Mitteilung der Stadt heißt es: „Um keine weitere Zeit zu verlieren, hat die Stadtverwaltung bereits einen Antrag zur Sicherung von Fördermitteln gestellt.“ Wenn alles klappt, wird Gladbach eine Förderkommune, in der Einzelberatungen, Workshops und Vernetzungsveranstaltungen kostenfrei auf dem Weg zur Nachhaltigkeitsstrategie organisiert werden können. Und wenn es keine Fördergelder gibt? Dann sieht die Stadt immer noch Möglichkeiten, die genannten Einzelaktionen einzeln fördern zu lassen.

Die Gladbacher Verwaltung sieht sich grundsätzlich gut aufgestellt. Bürgermeister Frank Stein: „Das zeigen wir beispielsweise mit unserem Integrierten Klimaschutzkonzept, dem Mobilitätskonzept, der E-Govermentstrategie, dem Einzelhandels- und Nahversorgungskonzept, dem Abwasserbeseitigungskonzept oder auch dem Plan zur Chancengleichheit sowie der in 2023 beschlossenen Haushaltssanierungs- und Nachhaltigkeitssatzung.“