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FußballGladbacher verlieren knapp gegen Viktoria Köln

Lesezeit 5 Minuten
Torwart Yannick Hasenbein bei einer Parade

Eine prächtige Parade von Yannick Hasenbein von SV 09

In einem Testspiel hat SV Bergisch Gladbach 09 aus der Mittelrheinliga (5. Liga) knapp mit 0:1 gegen Viktoria Köln (3. Liga) verloren.

Andy-Habl-Gesänge von der Tribüne, als der Routinier sich in Schüsse wirft und diese blockt, Anfeuerungsrufe für die „jungen Wilden“ Nam-Ju Lee und Tristan Arndt, die ihre Kontrahenten auch mal „frisch machen“, wie Fußballer es zu nennen pflegen, wenn dem Gegner vermeintlich Knoten in die Füße gespielt werden. Alle 09er verdienten sich allergrößten Respekt ihrer Fans für das Abrufen der Tugenden des Fußballs. Leidenschaft, Kampf und Einsatzwillen zeichneten die Mentalitätsmonster des SV 09 aus.

Freude an der Niederlage

Auf eine solche Weise kann selbst eine Niederlage durchaus große Freude bereiten. Denn der Gegner war kein Geringerer als der Verein rechts vom Rhein, der Drittligist FC Viktoria Köln, der am 20. Juli noch in Freundschaft gegen den Zweitligisten 1. FC Köln spielt und am 27. Juli in Elversberg in die Saison startet. Fußball. Im Freundschaftsspiel verlor SV Bergisch Gladbach 09 gegen den FC Viktoria Köln mit 0:1 (0:1).

Die Mannschaften betreten das Spielfeld

Die Mannschaften betreten das Spielfeld

Schon in der ersten Minute lief 09-Innenverteidiger Marvin Steiger im Vollsprint Semih Güler ab, den von TSV 1860 München verpflichteten Angreifer, der in der Saison 22/23 Torschützenkönig der Regionalliga West war, nachdem er 23-mal für den Wuppertaler SV getroffen hatte. Gästetrainer Olaf Janßen hatte zur Freude der Gladbacher Fans in der ersten Elf auch den einstigen 09er Thomas Idel von Beginn an aufgeboten.

09-Cheftrainer Mike Wunderlich hatte sich für diese erste Elf entschieden: Yannick Hasenbein im Tor, in der Viererkette von links Nils Lück, Marvin Steiger, Rexhep Ajdari und Stefano Fragapane, auf der Doppelsechs Jonas Rücker und Joel Kouekem, offensiv auf den Außenbahn Lee und Arndt, zentral Armando Rexhepaj und im Sturmzentrum Tackie Sai. 09 begann zunächst nervös.

Spielszene zwischen SV 09 und Viktoria Köln

Die 09 (rote Trikots) gaben keinen Ball verloren

Ein Pass im Spielaufbau landete im Seitenaus. In der sechsten Minute zeigte der ausgezeichnet leitende Referee Tobias Esch auf den Punkt. Bryan Henning verwandelte den Strafstoß sicher.

Schalter umgelegt

Dieses Tor zeigte Wirkung im allerbesten Sinne. Fortan war nach nur wenigen Minuten seit Spielbeginn bei der Wunderlich-Elf der Schalter komplett umgelegt: die 09er hellwach, ließen die Viktoria kommen und konterten immer wieder gekonnt und eiskalt, erarbeiteten sich über Arndt und Lee auch besondere Momente im Strafraum der Gäste.

Nach zehn Minuten tauchte Güler alleine vor Hasenbein auf. Der Keeper wehrte den Kopfball gekonnt ab. Nach Foul an Lück verzog Arndt den fälligen Freistoß aus etwa 25 Metern knapp. 09 hatte sich inzwischen vom anfänglich Druck befreit, hielt souverän dagegen und kam zu eigenen Gelegenheiten.

Wurde ein Mitspieler überlaufen, eilte ein anderer zur Hilfe. In der 21. Minute lenkte Hasenbein nach einem Freistoß den Ball mit einer Hand über die Latte. Alle Eckstöße wurden von Luca Ramon de Meester de Tilbourg ausgeführt – und es gab einige. SV 09 wehrte sich vehement gegen ein Tor aus dem Spiel heraus und das besonders erfolgreich, was auch die Vielzahl an Eckstößen zeigte.

Foul gegen Arndt

Nach einer halben Stunde zog Idel ein Foul gegen Arndt und das an der Torlinie der Viktoria. Der Ausgleich war längst nicht mehr unmöglich, wenn selbstverständlich die Gäste aus Köln auch deutlich mehr Spielanteile hatten. Nach einem von Arndt getretenen Freistoß verfehlte der Ball in der 40. Minute das Tor knapp.

Wenige Minuten später gelang es vier Kontrahenten nicht, den Zehner der 09er im Strafraum vom Ball zu trennen. „Box-Verteidigung“ erbat hörbar von draußen Coach Janßen. Nach Wiederbeginn kam die Zeit der Wechsel. Beide Trainer gönnten allen Spielern Einsatzzeiten. Trotzdem blieb der Spielfluss erhalten. Nach Foul an Lee trat Claudio Heider zum Freistoß an und verfehlte knapp.

Metin Kizil zog aus gut 25 Metern ab: zu zentral aufs Tor, Oskar Hill hatte den Ball sicher. Nach 67 Minuten verfehlte Simon Handle das Ziel per Kopf aus wenigen Metern: Aufstöhnen unter den Viktoria-Fans. Das war knapp.

Eine einzige Nachlässigkeit im gesamten Spielverlauf in der 78. Minute hätte wenig später fast zum 0:2 geführt, doch Luis Altmayer war zur Stelle. Alle arbeiteten gemeinsam am Unternehmen Verhinderung eines Gegentores. Selbst eine Dreifach-Chance der Gäste in der 80. Minute wurde dreimal geblockt. Irgendein 09er warf sich immer in den Schuss.

Zufriedener Trainer

Entsprechend rundum zufrieden nach einer überragenden Leistung der Seinen war auch Cheftrainer Mike Wunderlich: „Es war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Es war vorher klar, dass wir gegen einen Drittligisten viel gegen den Ball arbeiten müssen. Großartig, dass wir in 90 Minuten nur eine Chance zugelassen haben. Das Gegentor ist per Strafstoß gefallen. Dass der Gast uns überlegen ist, war klar. Das haben wir aushalten müssen und haben es auch getan. Wir waren auch mutig mit dem Ball. Es war eine großartige Leistung.“

In einem Testspiel beim B-Ligisten Germania Mülheim hatte der SV 09 zuvor mit 11:0 gesiegt.


SV 09: Hasenbein (46. Altmayer), Steiger (60. Habl), Ajdari, Rücker (46. Heider), Kouekem (46. Sariaydin), Lee (60. Mavroudakis), Arndt (46. Stromberg), Sai (46. Kizil), Fragapane (46. Hülsenbusch), Rexhepaj, Lück (60. Yamba). Viktoria Köln: Hill, Schulz, Pytlik, Henning (21. Carella) de Meester de Tilbourg (46. Vrenezi), Fritz, Koronkiewicz, Idel, Güler (21. Soldanski), Keita, El Mala (weitere Wechsel ab 60. Minute: Dietz, Lopes Cabral, Handle, Lobinger, Lofolomo, Greger, Engelhardt, El Mala). Tor: 0:1 Henning (6./FE) Schiedsrichter: Tobias Esch Zuschauer: 312